Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

1. Verhandlungsrunde zum Flächentarifvertrag Schiene / Nicht mit der GDL

(Frankfurt am Main) - „Der Arbeitgeber hat auf seinen völlig unrealistischen Forderungen beharrt.“ Das erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Manfred Schell, nach der heutigen (24. Juni) ersten Verhandlungsrunde zum Flächentarifvertrag Schiene mit dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister (AgV MoVe) in Siegburg.

So soll die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich um zwei auf 40 Wochenstunden erhöht werden. Die weiteren Forderungen des Arbeitgebers richten sich einseitig gegen das Fahrpersonal. Unter dem Deckbegriff der Verminderung der so genannten unproduktiven Zeiten beabsichtigt er eine erhebliche Erhöhung der Anwesenheitszeit durch eine verringerte Anrechnung der Arbeitszeit:

1. So sollen „Fahrgastfahrten“ nicht mehr zu 100, sondern nur noch zu 50 Prozent auf die Arbeitszeit angerechnet werden. Kann beispielsweise ein Lokführer seine planmäßige Fahrt mit dem Sprinter von Berlin nach Frankfurt nicht leisten, muss ein Kollege einspringen. Nachdem dieser den Zug nach Frankfurt geführt hat, muss er jedoch wieder zurück nach Berlin. Die dreieinhalb-stündige Rückfahrt (Fahrgastfahrt) würde dann nur noch zu 50 Prozent als Arbeitszeit gerechnet.

2. Das Gleiche gilt für den klassischen Bereitschaftsdienst. Auch dieser soll nur noch zu 50 Prozent als Arbeitszeit bewertet werden.

3. Für das Fahrpersonal soll außerdem Rufbereitschaft eingeführt werden. Eine Arbeitszeitanrechnung soll aber nur während des tatsächlichen Arbeitseinsatzes erfolgen.

„Die GDL weist all diese Forderungen entschieden zurück“, so Schell. Sie erwarte ein verhandlungsfähiges Angebot, das ihrer Forderung nach dem Verhindern von Lohndumping entspricht. „Die GDL wird nie und nimmer eine einseitige Benachteiligung des Fahrpersonals zulassen“, versicherte der GDL-Bundesvorsitzende. Die Tarifvertragsparteien werden sich zeitnah zu einem Spitzengespräch treffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Baumweg 45, 60316 Frankfurt Telefon: 069/405709-0, Telefax: 069/405709-40

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