Pressemitteilung | Ingenieurkammer Hessen

3. Zukunftsforum Barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen in Hessen

(Wiesbaden/Gießen) - Beim 3. Zukunftsforum der Ingenieurkammer Hessen (IngKH) in Kooperation mit dem Sozialverband VdK Hessen-Thüringen e.V. (VdK) in der Kongresshalle Gießen stehen die Herausforderungen an ein barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen für Ingenieure und Planer im Mittelpunkt.

"Ingenieure und Planer sind hier gefordert: Sie müssen Voraussetzungen für eine nachhaltige Gestaltung von barrierefreiem Wohnen und Leben in der Zukunft schaffen. Hierzu sind bauliche und planerische Konzepte sowie eine angepasste Standort- und Raumplanung nötig", sagte Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Udo F. Meißner in seiner Begrüßung. Er erläuterte in diesem Zusammenhang den mit dem neuen Ingenieurgesetz auf den Weg gebrachten "Fachingenieur für Barrierefreies Planen und Bauen IngKH", der zukünftig auch im Sinne von Qualitätssicherung und Verbraucherschutz zu sehen sei.

Die Schirmherrschaft der heutigen Veranstaltung trägt das Regierungspräsidium Gießen, welches sich für möglichst hohe "Barrierefreiheit im Umfeld des Regierungspräsidiums" einsetzt. "Diese beschränkt sich nicht nur auf rollstuhlgerechte Zugänge in die Liegenschaften des Präsidiums oder eine barrierefrei gestaltete Homepage", erklärt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. "In enger Absprache mit den Betroffenen und den Interessenvertretungen werden erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung im Arbeitsablauf kontinuierlich angepasst und erweitert." Hierbei liege eine pragmatische und funktionierende Lösung im Sinne aller Beteiligten.

Dipl.-Ing. Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), widmet sich dem Thema "Barrierefreie öffentliche Gebäude in Hessen". Eine wichtige Aufgabe des LBIH bestehe darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass "alle Menschen in der allgemein üblichen Weise und ohne fremde Hilfe die Gebäude nutzen können." Insbesondere bei öffentlich zugänglichen Gebäuden sei die Barrierefreiheit eine Grundvoraussetzung für das inklusive Leben. Doch dies funktioniere nicht nur unter der Anwendung von Normen, so Platte. Einen wichtigen Beitrag leisten darüber hinaus Ideen sowie die bauliche Beseitigung von Barrieren in den Bestandsgebäuden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung ist die "Barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten". Laut Andreas Voigt, Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen in Berlin, waren im Jahr 2009 in Deutschland 2,3 Mio. Menschen mit Behinderungen und 932.000 Menschen mit Schwerbehinderungen erwerbstätig. Dies belege zum einen, dass der Bedarf an barrierefreier Gestaltung enorm sei und zum anderen, dass offenbar schon viele Menschen behinderungsgerechte Arbeitsplätze vorfinden.

Dass auch in der Brandschutzplanung ein Umdenken zugunsten von Barrierefreiheit erforderlich sei, verdeutlicht Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz, Brandinspektor und Nachweisberechtigter für Brandschutz. Bei einem Brand in Gebäuden dürften "Menschen mit Behinderung nicht stärker gefährdet sein als andere", fordert Schwarz. Weitere Themen der Veranstaltung sind u.a. Barrierefreie Aufzugsanlagen, die Inklusion von Hörgeschädigten in der Frankfurter Oper oder ein Pflegereport der BARMER GEK.

Die ganztägige Veranstaltung wird durch eine fachbezogene Ausstellung im Foyer der Kongresshalle begleitet.

Quelle und Kontaktadresse:
Ingenieurkammer Hessen Barbara Schöneburg, stellv. Geschäftsführerin Gustav-Stresemann-Ring 6, 65189 Wiesbaden Telefon: (0611) 307679, Fax: (0611) 379946

(wl)

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