Pressemitteilung | Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. (BVF)

5 Jahre Landebahn Nordwest: der Beweis für ein verfehltes Planfeststellungsverfahren / Die Umweltkapazitäten sind überschritten

(Düsseldorf) - Auch fünf Jahre nach der Eröffnung der Landebahn Nordwest kommt die Region rund um den Frankfurter Flughafen nicht zur Ruhe. Grund hierfür ist ein völlig verfehltes Planfeststellungsverfahren, das den vermeintlichen wirtschaftlichen Nutzen eines Ausbaus höher voraussagt, als er tatsächlich ist und die Kosten geringer ansetzt, als sie tatsächlich sind. Dies widerspricht dem Vorsichtsprinzip und jeglichen Grundsätzen des kaufmännischen Handelns. In einem Unternehmen, in dem Erträge und Kosten zusammenfliessen, würde dies zur sofortigen Entlassung der Entscheidungsträger führen.

Die tatsächlichen Flugbewegungen bleiben weit hinter den Prognosen zurück. Fraport setzt nun gegen jeglichen vorherigen Äußerungen auf das Anwerben von Billigfliegern, um überhaupt ein Wachstum zu erreichen. Das Risiko des Entstehens von Wirbel-schleppen hingegen wurde - wie nun mehrfach in der Praxis bewiesen - viel zu gering gerechnet. Das neue Bahnensystem am Flughafen hat eine Kapazitätslimitierende Wirkung, die im Vorfeld zwar bewiesen war, aber ignoriert wurde. Die viel zu spät erfolgte Norah Studie zeigt deutlich die gesundheitlichen Folgen des Flugverkehrs auf.

Der Planfeststellungsbeschluss ist noch nicht rechtskräftig. Aus einem solch verfehlten Verfahren sollten die Konsequenzen gezogen und der Landebahn Nordwest die Betriebsgenehmigung entzogen werden.

Der Ausbau des Frankfurter Flughafens war und bleibt raumunverträglich. Ingesamt ist an deutschen Flughäfen die Umweltkapazität überschritten. Allesamt in dicht besiedelten Gebieten gelegen, führt eine Zunahme des Luftverkehrs unweigerlich zu einer nicht mehr zu verantwortenden Zunahme von Gesundheitsgefahren. Dies hat unlängst auch die aktuellste Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm "Norah" aufgezeigt.

Es wird Zeit, dass Planungsfehler zurückgenommen werden und ein Luftverkehrskonzept für Deutschland entwickelt wird, das den Herausforderungen eines dicht besiedelten und hochentwickelten Landes entspricht. Es ist falsch von den Flughafenbetreibern zu glauben, dass sie mit den Geschäftsmodellen von der in der Wüste gelegenen Flughäfen konkurrieren sollten, und es ist falsch von der Politik ,dies zu unterstützen. Die Zeit für ein Umdenken ist reif.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. (BVF) Pressestelle Grupellostr. 3, 40210 Düsseldorf Telefon: (0211) 66850-71, Fax: (0211) 66850-73

(cl)

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