Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

700 begeisterte Hoteliers, Gastronomen und ihre Partner auf dem 3. DEHOGA-Branchentag / DEHOGA-Präsident Fischer fordert Befreiungsschlag in der Steuer- und Arbeitsmarktpolitik / Glos, Westerwelle, Kuhn beziehen Stellung

(Berlin) - "Wir brauchen eine Politik, die uns endlich wieder gute Geschäfte machen lässt", sagte Ernst Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), auf dem 3. DEHOGA-Branchentag am 21. November 2006 in Berlin. Trotz des leichten konjunkturellen Aufschwungs bleibt die Ertragslage der meisten Gastronomen und Hoteliers in Deutschland angespannt. "Überzogene Steuerbelastungen und Sozialabgaben, Bürokratie und Überreglementierung sind Feinde der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Branche", stellte Fischer klar.

Die geplante Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2007, laut DEHOGA-Präsident "ein gewagtes konjunkturelles Experiment", sei sicher nicht das geeignete Instrument zur Ankurbelung der Binnennachfrage. Für die Branche sei die Anhebung eine besonders bittere Pille, vergrößere sie doch die ohnehin schon vorhandene Mehrbelastung im Vergleich zu den Kollegen im europäischen Ausland. In fast allen Ländern Europas gilt der reduzierte Satz für die Hotellerie, in der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten auch für die Gastronomie. "Der DEHOGA wird nicht nachlassen, den reduzierten Mehrwertsteuersatz auch für die Hotellerie und Gastronomie in Deutschland einzufordern", versicherte Fischer den 700 Gästen aus Hotellerie, Gastronomie und gastgewerblicher Zulieferindustrie.

Der DEHOGA-Präsident sprach sich zudem für ein flexibles und anwenderfreundliches Arbeitsrecht aus. Es bestünden nach wie vor zu viele Hürden, Menschen in Arbeit zu bringen. "Der Mechanismus ist doch einfach: Wenn es für den Arbeitgeber schwer ist, sich in schlechten Zeiten von einem Mitarbeiter zu trennen, wird er sich nicht trauen, in guten Zeiten jemanden einzustellen", erklärte Fischer. "Wir benötigen einen echten Befreiungsschlag in der Steuer- und Arbeitsmarktpolitik."

Vehement setzte sich DEHOGA-Präsident Fischer für die Beibehaltung der derzeitigen Minijob-Regelung ein. Wer, wie Teile der SPD, die Absenkung der Geringfügigkeitsschwelle von 400 auf 200 Euro und die volle Sozial- und Steuerpflicht für die Nebenjobbber fordere, habe aus dem 630-Mark-Chaos-Gesetz nichts gelernt. Fischer: "Durch Minijobs gehen keine Arbeitsplätze verloren, sondern werden bestehende Jobs gesichert."

Als weitere effektive und kostenneutrale Sofortmaßnahme für mehr Beschäftigung in Deutschland schlug Fischer die Änderung der starren Vorschriften des Jugendarbeitsschutzes vor. Der DEHOGA plädiert für die Heraufsetzung der Nachtruhezeit für Jugendliche von 22 Uhr auf mindestens 23 Uhr.

Mit 56 Milliarden Euro Jahresumsatz, einer Million Beschäftigten und 100.000 Auszubildenden in 245.000 Betrieben sind Hotellerie und Gastronomie Hauptleistungsträger der Tourismuswirtschaft in Deutschland und Zugmaschine des Mittelstandes.

Die Anwesenheit der Spitzen der Bundespolitik bewies zugleich, dass die Stimme des Gastgewerbes Gehör findet. Mit großem Interesse verfolgte das Publikum die Ausführungen von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, Dr. Guido Westerwelle, Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der FDP, sowie Fritz Kuhn, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, und ihre Antworten auf die drängendsten Probleme der Branche.

Wie nicht anders zu erwarten war, wurde auch das Thema Rauchverbot in der Gastronomie auf dem Branchentag heiß diskutiert. Der DEHOGA Bundesverband lehnt weiterhin ein generelles gesetzliches Rauchverbot ab und macht sich für eine branchenverträgliche Lösung stark.

Den inhaltlichen Schwerpunkt am Nachmittag setzten verschiedene Fachvorträge und die Diskussion mit erfolgreichen gastgewerblichen Unternehmern. Unter dem Titel "Routine lähmt" zeigte Bernd M. Michael, Berater der Agenturgruppe Grey, den Unternehmern auf, wie gekonnte Regelbrüche neue Chancen im Marketing eröffnen. Schauspieler und Management-Trainer Lutz Herkenrath erläuterte Strategien für sicheres Auftreten und bessere persönliche Präsenz. Erfahrungswerte und Visionen standen im Mittelpunkt der Talkrunde "Vier Mal herausragende Unternehmer-Energie". Thomas Althoff von Althoff Hotels & Residences, Gerd Käfer von Feinkost Käfer, Roland Mack vom Europa-Park und Günter Steinberg vom Hofbräukeller/Hofbräu-Festzelt berichteten, was sie antreibt und wie sie sich über Jahre, teils Jahrzehnte im Markt positionieren konnten. Ein besonderes Highlight erwartete die Teilnehmer mit der Reck-Show von Turnerlegende und Mitglied im Deutschen Bundestag Eberhard Gienger.

Den festlichen Höhepunkt des Branchentages bildete die Galanacht mit einem Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit und einer Dinner Speech von Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke.

Der 3. DEHOGA-Branchentag erwies sich für die begeisterten Gäste einmal mehr als überaus interessante Informationsplattform und einzigartiges Kommunikationsforum. Der nächste Branchentag findet im Herbst 2008 statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA) Stefanie Heckel, Leiterin, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262520, Telefax: (030) 72625242

(sk)

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