Pressemitteilung | ADAC e.V. - Allgemeiner Deutscher Automobil-Club

ADAC fordert 40 Milliarden Euro für den Autobahnbau / Verkehrsqualität muss gesichert und vorangetrieben werden

(München) - Der neue Bundesverkehrswegeplan der Bundesregierung soll den Infrastrukturbedarf in Deutschland bis zum Jahr 2015 regeln. Prinzipiell begrüßt der ADAC die längst überfällige Aktualisierung, kritisiert aber zugleich, dass der jetzt vorgelegte Entwurf nicht weit genug gehe. Die drei Säulen, auf denen die Planung beruhe, "volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Analyse", "Raumwirksamkeitsanalyse" und "Umweltrisikoeinschätzung" seien zwar wichtige Bewertungskriterien, so der Club, aber besonders die Verkehrssicherheit müsse einen weit höheren Stellenwert erhalten. Darüber hinaus solle zukünftig eine vierte Säule – die "Verkehrsqualität" – geschaffen werden.

Dr. Erhard Oehm, ADAC-Vizepräsident für Verkehr: "Unser Verkehrssystem hat seine Leistungsgrenzen erreicht: Stau ist die unintelligenteste Nutzung der Infrastruktur. Vor allem der Lkw-Verkehr wird weiter kräftig steigen. Deshalb müssen unsere Straßen fit für die kommenden Anforderungen werden. Sonst sind die Mobilität der Menschen und unsere arbeitsteilige Wirtschaft durch die permanent überlasteten Straßen bedroht."

Um das deutsche Bundesfernstraßennetz bedarfsgerecht auszubauen und die Verkehrsqualität bis zum Jahr 2020 zu sichern, fordert der ADAC:

- 1200 Kilometer Autobahnneubau und etwa 2400 Kilometer Ausbau als verkehrstechnischen Mindeststandard
- zusätzlich 1200 Kilometer Neubau und 900 Kilometer Ausbau vordringlich in strukturschwachen Gebieten
- vorrangige Behandlung von Lückenschlüssen aufgrund ihrer Bedeutung für das gesamte Straßennetz
- schnelle Beseitigung von Engpässen, da sie das übrige Netz entwerten
- eine verlässliche Finanzierungsbasis für die Verkehrsinfrastruktur: Verkehrliche Abgaben müssen auch in den Verkehr zurückfließen
- verstärkten Einsatz von Telematik-Anwendungen, wie zum Beispiel Verkehrsleitsysteme. Sie ersetzen aber weder neue Straßen noch den Ausbau bereits bestehender.

Nach Ansicht des Clubs dürfen dringende Projekte künftig nicht mehr je nach Finanzlage verschoben werden, sondern müssen dann realisiert werden, wenn ihr volkswirtschaftlicher Nutzen die Kosten überwiegt. Nur so ist sichergestellt, dass die Verkehrsqualität der deutschen Fernstraßen langfristig nicht leidet.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) Am Westpark 8, 81373 München Telefon: 089/76760, Telefax: 089/76762500

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