Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

AOK Niedersachsen spielt sich zur Bastion der Saubermänner auf / Panorama-Beitrag: KBV reagiert auf Betrugsvorwürfe

(Berlin) - „Wir lassen uns von Krankenkassen nicht länger unqualifizierte Vorwürfe über angebliche Abrechnungsbetrügereien bieten. Die Kassen stellen sich selbst als Bastion der Saubermänner dar und versuchen, die Kassenärzte in den Augen der Bevölkerung zu verunglimpfen.“ Mit diesen Worten hat am 16. Januar der Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Rainer Hess, in Berlin auf einen Bericht im Politmagazin Panorama reagiert. In dem Beitrag wird behauptet, niedersächsische Ärzte hätten medizinische Leistungen an 140 Toten abgerechnet. Hochgerechnet aufs Bundesgebiet seien das über 1000 Fälle allein im Jahr 2001. „Diese Berechnung ist unseriös und grenzt an Rufmord“, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Die KBV werde die Aussagen der AOK Niedersachsen juristisch prüfen lassen, kündigte er an.

Der KBV-Hauptgeschäftsführer wies auf Zahlen des Bundeskriminalamtes hin, nach denen die gemeldeten Verdachtsfälle von Abrechnungsbetrug drastisch zurück gegangen sind: „Im Jahr 2000 waren es 17.368 Verdachtsfälle, ein Jahr später nur noch 4692. In dieser Zahl sind aber auch andere Berufsgruppen und Krankenhäuser mit enthalten.“

Hess erklärte weiter: „Das Bundesgesundheitsministerium verfügt schon seit letztem Jahr über die von Juristen der KBV in Zusammenarbeit mit den Kassenärztlichen Vereinigungen unter Beteiligung von Staatsanwaltschaften, der Kriminalpolizei und Ministerialbeamten erarbeitete umfassende Grundlage zur Plausibilitätsprüfung von Vertragsarzt-Abrechnungen. Eine Antwort auf das Schreiben der Ministerin können wir erst liefern, wenn die Ergebnisse einer Anfrage bei den KVen vorliegen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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