Pressemitteilung |

Ärztemangel und Einkommensverluste sind die Realität

(Berlin) – Zu den Äußerungen des Regierungsberaters Professor Karl Lauterbach, der Betrieb einer ärztlichen Praxis sei praktisch risikolos und die niedergelassenen Ärzte seien in Wirklichkeit die Gewinner der Reform, erklärt Dr. Maximilian Zollner, Bundesvorsitzender des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund). Jetzt hat Professor Lauterbach in seinem akademischen Elfenbeinturm den Blick für die Realitäten endgültig verloren. Wenn seine Thesen stimmen würden, gäbe es einen regelrechten Ansturm auf die Besetzung von Landarztpraxen. Stattdessen dünnt sich die Versorgung im ländlichen Bereich kontinuierlich und bedenklich aus. In einigen Landstrichen treten bereits Versorgungsengpässe in der ambulanten Versorgung auf. In weiteren Gegenden wird ein Mangel in den kommenden Jahren prognostiziert. Ursache dafür ist in den meisten Fällen, dass sich Praxen nicht mehr wirtschaftlich führen lassen, sich Ärzte deshalb vorzeitig zur Ruhe setzen und keinen Nachfolger finden.

In städtischen Gebieten sieht es nicht viel besser aus: So belegen Zahlen aus Berlin, dass dort jeder fünfte niedergelassene Arzt weniger als 2.550 Euro vor Steuern, Krankenversicherung und Altersvorsorge verdient. Dies belegen zuverlässige Zahlen aus dem Versorgungswerk der Ärzte, denen die jeweiligen Steuerbescheide zu Grunde liegen.

Wenn Herr Lauterbach mit Zahlen von 170.000 Euro Praxiseinnahmen jongliert, so verwechselt er Einnahmen mit dem Praxisertrag nach Abzug der Praxiskosten. Diese Kosten steigen seit Jahren kontinuierlich, während die Erträge unter ständigen staatlichen Eingriffen leiden, budgetiert werden und fortdauernd real sinken.

Es ist also grotesk zu behaupten, die niedergelassenen Ärzte seien Gewinner der Reform. Die eigentlichen Gewinner der Gesundheitsreform sind die professoralen Berater, die ihre pseudo-wissenschaftlichen Halbwahrheiten bei allen sich bietenden Gelegenheiten abladen, weil sie vorgeben, Antworten zu haben auf Fragen, die von ihnen selbst falsch gestellt wurden.“

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V., Bundesgeschäftsstelle Belfortstr. 9, 50668 Köln Telefon: 0221/9730050, Telefax: 0221/7391239

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