Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Ärztinnen und Ärzte gegen Altersgrenze für medizinische Leistungen

(Köln) - In der ARD-Sendung „Report“ vom 2. Juni fordern Wissenschaftler, teure medizinische Leistungen für Ältere ab 75 Jahren nicht mehr zu finanzieren. Dazu erklärt der Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund Dr. Frank Ulrich Montgomery:

„Die Forderung, älteren Menschen aus Kostengründen keine teuren medizinischen Leistungen zu gewähren, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten. Wir Ärztinnen und Ärzte werden nicht zulassen, dass Mitmenschen früher sterben müssen, nur weil sie älter sind. Wir sind auch keine Anwälte der Krankenkassen, die prüfen, was betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich oder gar besser für die Kassenlage ist.

Es ist geradezu beschämend, wenn ausgerechnet auch ein Theologe (Prof. Joachim Wiemeyer) bestimmten Bevölkerungsgruppen das Recht auf menschenwürdiges Leben absprechen will. Diese entsetzliche Forderung nach Kostenersparnis im Sozialwesen ist das Ergebnis einer populistischen Rationierungsdebatte der politischen Entscheidungsträger. Diese wird insbesondere in der momentanen gesundheitspolitischen Reformdebatte deutlich. Anstatt mit strukturellen Reformen dem defizitären Gesundheitssystem entgegenzutreten, ist es Mode geworden, auf dem Rücken der sozial Schwächsten Sozialabbau betreiben zu wollen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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