Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Aktuelle Konjunktur-Info zeigt schlechte Zahlen im 4. Quartal 2002: Baugenehmigungen im Minus / Nur noch 880.000 Beschäftigte

(Berlin) - Das gesamte Genehmigungsvolumen liegt insgesamt sowohl bei den Wohngebäuden als auch bei den Nichtwohngebäuden deutlich im Minus. Allerdings gab es bei den genehmigten Einfamilienhäusern im Westen zum Jahresende einen Schub, so dass hier die Zahl der genehmigten Neubauwohnungen insgesamt den Vorjahreswert erreicht. Während sich für die gewerblichen Auftraggeber das Genehmigungsvolumen erheblich verringerte, lag das Volumen der genehmigten Nichtwohngebäude für öffentliche Bauherren in etwa auf dem Vorjahresniveau.

Die rückläufige Auftragsentwicklung war in den neuen Ländern deutlich schwächer ausgeprägt als im früheren Bundesgebiet. Die ostdeutschen Baubetriebe profitierten von einer gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Nachfrage im Tiefbau. Zudem war hier der Abfall der Ordertätigkeit im Hochbau (ohne Wohnungsbau) nicht so ausgeprägt wie im Westen. Die zuletzt zu beobachtende Belebung der westdeutschen Wohnungsbaunachfrage war zu schwach, um einen erkennbaren Ausgleich herbeiführen zu können.

Die Beschäftigung lag im letzten Quartal 2002 um fast 75.000 Personen unter dem Vorjahreswert. Im westdeutschen Bauhauptgewerbe waren rund 644.000 Personen und im ostdeutschen Bauhauptgewerbe nahezu 225.000 Personen beschäftigt. Prozentual bedeutet dies eine Verringerung um 6,3 Prozent bzw. 11,9 Prozent. Beim gewerblichen Personal lagen die Rückgänge mit 6,7 Prozent bzw. 12 Prozent sehr nahe an der jeweiligen Gesamtentwicklung. Die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter erhöhte sich in den neuen Ländern um 4,2 Prozent auf 131.600 Personen und in den alten Ländern um 4,0 Prozent auf 120.200 Personen. Die Zahl der offenen Stellen war vergleichsweise gering, so dass im Osten auf eine offene Stelle 30 Bauarbeiter und im Westen 21 Bauarbeiter kamen.

Die Baupreise veränderten sich nur unwesentlich, damit war auch zum Jahresende 2002 das nach wie vor niedrige Preisniveau prägend. Während in den alten Ländern die Preise für Rohbauleistungen noch um rund 4 Prozentpunkte unter dem 95er Niveau liegen, sind es in den neuen Ländern sogar 13 Prozentpunkte. Im westdeutschen Straßenbau entsprechen die aktuellen Preise denen von 1995. Die ostdeutschen Baubetriebe erzielen dagegen im Straßenbau Preise, die um 7,5 Prozentpunkte unter dem 95er Niveau liegen.

Das Insolvenzgeschehen hat sich im Bauhauptgewerbe verlangsamt. Während im Westen 713 Betriebe während des 4. Quartals aufgeben mussten, waren es im Osten 306 Betriebe. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren noch 716 bzw. 427 Betriebe von der Insolvenz betroffen.

Die aktuellen Daten zur ZDB-Info „Aktuelle Lage und Entwicklung im Bauhauptgewerbe“, Winter 2002, sowie das Heft im PDF-Format zum Download finden Sie auf unserer Homepage www.zdb.de unter der Rubrik Zahlen, Daten, Fakten. Sie können die Broschüre ebenfalls kostenfrei per eMail: presse@zdb.de bestellen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140, Telefax: 030/20314419

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