Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Alte Menschen haben große Ressourcen / Experten fordern Strategien für gesundes Altern

(Berlin) - „Alte Menschen haben eine Fülle von Ressourcen, die wir fördern müssen. Leider aber wird Alter in unserer Gesellschaft immer noch überwiegend als eine Phase abnehmender Gesundheit und chronischer Krankheiten verzerrt wahrgenommen", sagte am 12. Januar 2007 Frau Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Leiterin der Forschungsgruppe Geriatrie an der Berliner Charité, auf dem 31. Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Berlin. Die Gesellschaft müsse sich darauf einstellen, dass aufgrund des demographischen Wandels der Anteil älterer, hilfsbedürftiger Menschen weiter steigen werde. „Mögliche Strategien für ein gesundes Altern könnten darin bestehen, die Bedeutung der Prävention und Rehabilitation bei älteren Menschen hervorzuheben, Chancen für den Einsatz neuer Medien in der Versorgung älterer Menschen zu nutzen und für eine zunehmende Geriatrisierung der Aus- und Fortbildung medizinischer Berufe zu sorgen“, erklärte Steinhagen-Thiessen.
Durch die höhere Lebenserwartung der Menschen sind in den Industriestaaten Alterserkrankungen wie die die Osteoporose auf dem Vormarsch. Die Zahl der osteoporosebedingten Oberschenkelhalsbrüche werde in den kommenden Jahren exponentiell ansteigen, warnte Prof. Dr. Kuno Weise, Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen. In den nächsten 50 Jahren sei eine Verdreifachung solcher Frakturen zu erwarten. „Schon heute belaufen sich die Folgekosten eines Oberschenkelhalsbruches im ersten Jahr nach dem Ereignis auf 25.000 Euro“, sagte Weise. Die Kosten für Aufenthalte in Pflegeheimen seien darin noch nicht einmal enthalten. Daraus ergebe sich die dringliche Notwendigkeit einer speziellen Prävention. Dazu gehörten die Aufklärung der Patienten im Hinblick auf osteoporosebedingte Frakturen, die Durchführung einer Osteoporosediagnostik sowie die Einleitung geeigneter, auch medikamentöser Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von Folgefrakturen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: (030) 4004560, Telefax: (030) 400456-388

(tr)

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