Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. - Landesverband Hamburg (SoVD)

Altersarmut verhindern! Rentenpolitik mit Weitblick notwendig / "Umkehrschub bei Renten, damit nicht jeder zweite arm im Alter ist"

(Hamburg) - "Nichts ist so sicher wie das niedrige Rentenniveau. In Hamburg öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich im Alter am schnellsten", sagt Klaus Wicher, 1. Landesvorsitzender des SoVD Hamburg. "Wenn wir nicht wollen, dass Hamburg noch mehr zu einer Stadt der armen Rentner wird, müssen wir das Rentensystem reformieren." Wicher nimmt Bezug auf die aktuellen Medienberichte und nennt dazu die Armutsgefährdungsquote in Hamburg. Sie liegt bei den über 65-Jährigen bei 14,7 Prozent - und hat sich gegenüber 2005 (9,5 Prozent) etwa um 50 Prozent erhöht "Armut verhärtet sich in Hamburg auf hohem Niveau. Wirtschaftswachstum und hohe Beschäftigung könnten jetzt eine vorausschauende Rentenpolitik vorantreiben." Wicher kritisiert die politische Einschätzung, der größte Teil der Hamburger sei ökonomisch abgesichert: "Die Zahlen beweisen das Gegenteil - Altersarmut wird zum Massenphänomen, wenn wir nicht gegensteuern."

Der SoVD Hamburg befürwortet eine Reform des Rentensystems, die sowohl die Lebensleistung berücksichtig als auch eine auskömmliche Rente sichert. "Das Niveau der Nettorenten sinkt bis 2030 auf 43 Prozent. Das ist für viele der Weg in Altersarmut. Verkäufer und Pflegekräfte beispielsweise sind im Kreislauf "niedrige Löhne - niedrige Renten" gefangen. Deswegen müssen die Absenkungen des Rentenniveaus in ein steigendes Niveau umgewandelt werden. Freibeträge in der Grundsicherung führen zum Erhalt von kleinen Rentenanwartschaften und erhöhen die Bezüge für viele.

2009 lag das Rentenniveau bei rund 50 Prozent. Tendenz sinkend. Bis 2030 fällt das Niveau um 20 Prozent. 2014 erhält der "Eckrentner" eine Netto-Rente, die 47,5 Prozent des Durchschnittslohnes (abzüglich Sozialabgaben) erreicht. Der SoVD Hamburg fordert
- Keine weitere Senkung des Rentenniveaus, dafür Anhebung auf 53 Prozent netto vor Steuern,
- Streichung der Kürzungsfaktoren in der Rentenformel,
- Rückkehr zur bruttolohnbezogenen Rentenanpassung,
- Wiedereinführung der Pflichtbeitragszahlungen für Alg II Bezieher auf Grundlage einer Beitragsbemessungsgrenze in Höhe von 50 Prozent des durchschnittlichen Entgelts.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. Landesverband Hamburg (SoVD) Karin Wöhrmann, Geschäftsführerin Pestalozzistr. 38, 22305 Hamburg Telefon: (040) 6116070, Fax: (040) 61160750

(cl)

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