Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Alterssicherung: Gesunkene Zufriedenheit und Skepsis gegenüber privater Vorsorge / Deutschlands Position im internationalen Austausch technologischer Dienstleistungen: Kein Anlass zur Besorgnis

(Berlin) - Nach den Ergebnissen des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozioökonomischen Panels (SOEP) hat die Zufriedenheit der Bürger im erwerbsfähigen Alter mit der Alterssicherung von 1992 bis 2002 deutlich abgenommen. Der Anteil der Zufriedenen ging von 37 Prozent auf 25 Prozent zurück. Umgekehrt ist der Anteil der Unzufriedenen von 30 Prozent auf über 40 Prozent gestiegen, so der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin 22/2004.

Besonders unzufrieden zeigte sich die jüngeren Generationen. Diese Ergebnisse deuten auf einen Vertrauensverlust insbesondere bei den jüngeren Beitragszahlern hin. Ihnen scheint es unklar zu sein, in welchem Ausmaß sie selbst noch Nutznießer des Systems sein werden und inwiefern ihre heutigen Einzahlungen zu einer angemessenen Rente im Alter führen.

Die allgemeine Unzufriedenheit mit der Alterssicherung führt aber keineswegs – wie vielleicht hätte vermutet werden können – zu einer stärkeren Präferenz für eine marktwirtschaftlich organisierte Vorsorge. Im Gegenteil, gerade diejenigen, die mit ihrer Altersvorsorge unzufrieden sind, erwarten vom Staat eine größere Kompetenz bei der Absicherung des Erwerbsunfähigkeits- und Altersrisikos. Das DIW Berlin kommt daher zu dem Ergebnis, dass aufgrund des Misstrauens gegenüber privatwirtschaftlich organisierten Vorsorge staatliche Zuschüsse für die Riester-Rente keine adäquate Lösung zur Kompensierung der Sicherungslücken der gesetzlichen Rentenversicherung sein können. Notwendig sind möglichst einfache Regeln, mit denen der Staat die Transparenz und Sicherheit privater Vorsorge erhöht, um die grundsätzliche Vorsorgebereitschaft auch im Abschluss von Verträgen münden zu lassen.

Deutschlands Position im internationalen Austausch technologischer Dienstleistungen: Kein Anlass zur Besorgnis

Bei technologischen Dienstleistungen hat Deutschland seit langem ein Defizit in der Leistungsbilanz. Dies wird häufig als Indikator für die geringe Leistungsfähigkeit Deutschlands in einem wichtigen Vorleistungsbereich verstanden. Das DIW Berlin kommt in seinem aktuellen Wochenbericht 22/2004 jedoch zu einem anderen Ergebnis. Danach zeigt Deutschlands Position bei technologischen Dienstleistungen vor allem in Relation zu seinem gesamten internationalen Dienstleistungsverkehr keine besonderen Schwächen. Auch ist in den letzten Jahren keineswegs eine Verschlechterung eingetreten. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland sogar besser ab als der EU-Durchschnitt. Allerdings sind Großbritannien und die USA in dieser Hinsicht besser aufgestellt als Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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