Ambulante Kollegen arbeiten am preiswertesten / BDI widerspricht der Forderung der leitenden Krankenhausärzte nach Abschaffung des Sicherstellungsauftrags der KVen

(Wiesbaden) - Die Forderung des Verbandes der leitenden Krankenhaus-ärzte, den Kassenärztlichen Vereinigungen den Sicherstellungsauftrag zu entziehen, ist beim BDI auf Verwunderung und Ablehnung gestoßen. Zwar sei eine bessere Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung notwendig, aber man dürfe keineswegs das Kind mit dem Bad ausschütten, betont BDI-Präsident Dr. Wolfgang Wesiack.

Die ambulante Versorgung unter der Regie der Kassenärztlichen Vereinigun-gen (KVen) sei ausgesprochen preiswert, effizient und von hoher Qualität, ar-gumentiert Wesiack. Er hält die Behauptung, dass über sechs Milliarden Euro pro Jahr gespart werden könnten, wenn man den KVen den Sicherstellungs-auftrag entziehen würde, für völlig unrealistisch: „Dafür kann der Verband der leitenden Krankenhausärzte keinerlei gesicherte Grundlagen benennen.“

Auch Dr. Tilmann Bert, der im BDI-Vorstand die Assistenzärzte vertritt, kann in der Forderung der leitenden Krankenhausärzte nichts Positives erkennen. Damit würden den jungen Kollegen berufliche Entwicklungsperspektiven ver-sperrt.

Allerdings sind auch Wesiack und Bert davon überzeugt, dass ambulante und stationäre Versorgung enger zusammenrücken müssen. Dafür sei aber bei-spielsweise die integrierte Versorgung eine geeignete Form. Es gehe nun dar-um, mit solchen Kooperationsformen Erfahrungen zu sammeln, die gemein-same Nutzung teurer Medizintechnik durch Niedergelassene und Krankenhäu-ser sowie das Belegarztwesen zu fördern. Dies sei der richtige Weg, um die Gräben zwischen den Versorgungssektoren zu überwinden. Ein Wildwuchs bei der institutionellen Versorgung würde dagegen die Kosten eher steigern.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: 0611/18133-0, Telefax: 0611/18133-50