Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Angaben auf Lebensmitteln können Verbraucherbildung nicht ersetzen / dlv fordert klare Lebensmittelkennzeichnung

(Berlin) - Die LandFrauen begrüßen die Harmonisierung der Regelungen zu nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben auf EU-Ebene, sagte die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) Erika Lenz nach der jährlichen Sitzung der Vorsitzenden der Landes-LandFrauenverbände in Berlin. Beim Erlass einer Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben müsse darauf geachtet werden, dass sowohl den Interessen der Verbraucher als auch der Erzeuger Rechnung getragen werde.

Deshalb fordert der dlv für eine neue Verordnung:

1. Eine Einteilung in gute und schlechte Lebensmittel ist bei der Erstellung der Verordnung zu vermeiden. Um die Wahlfreiheit der Verbraucher zu unterstützen, muss für jedes Lebensmittel mit nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben die Nährwertkennzeichnung obligatorisch sein.
2. Das Konzept der Nährwertprofile muss so weiterentwickelt werden, dass differenzierte Aussagen sowohl bezüglich einzelner Nährstoffe als auch verschiedner Personengruppen möglich sind.
3. Die wissenschaftliche Untermauerung von Daten muss gewährleistet sein. Allerdings sollten zu bürokratische Anforderungen zur Ausweisung einer nährwert- oder gesundheitsbezogenen Angabe vermieden werden, da sie Innovationen behindern.
4. Ein verpflichtendes Monitoring nährwert- und gesundheitsbezogener Angaben auf nationaler Ebene ist erforderlich, um Missbrauch zu vermeiden. Dazu sollen bereits bestehende Strukturen genutzt werden.
5. Die ernährungs- und gesundheitsbezogenen Angaben müssen, wie vorgesehen, so formuliert werden, dass sie vom durchschnittlich informierten Verbraucher verstanden werden.

Die Landesvorsitzenden betonten in ihrer Stellungnahme, dass Verbraucherbildung Voraussetzung ist für Verbraucherinformation. Die Angaben auf Lebensmitteln kann der Verbraucher nur verstehen, wenn er Kenntnisse über eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat. Deshalb ist die Forderung des dlv unverändert aktuell, dass Hauswirtschaft Alltagskompetenz werden müsse. Vor allem die Verbraucherbildung zum Thema Ernährung dürfe nicht zu kurz kommen. Sie muss fachkompetent alle Bevölkerungsgruppen erreichen und bereits im Kindergarten und in der Schule beginnen.

Public Health, die Forschung über den Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit hat in den letzten Jahrzehnten viele neue Erkenntnisse gebracht und das öffentliche Interesse an diesem Thema gesteigert. Die Verbraucher haben heute die Möglichkeit, ihre Gesundheit durch die Berücksichtigung dieser Erkenntnisse positiv zu beeinflussen. Die Lebensmittelindustrie versucht, diesem Wunsch nachzukommen und bringt Lebensmittel auf den Markt, die die Gesundheit fördern sollen. Gerade deshalb ist eine eindeutige und klare Kennzeichnung dieser Lebensmittel besonders wichtig. Die bisherigen Regelungen zu Angaben bei der Kennzeichnung lassen nach ersten Erfahrungen zu viele Interpretationsspielräume offen und tragen sowohl zur Verunsicherung der Verbraucher bei als auch zu Wettbewerbsverzerrungen bei produzierenden Betrieben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv) Lilo Schön, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldorff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 284492910, Telefax: (030) 284492919

(sk)

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