Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt zum Ausbildungsmarkt: Ermutigende Zwischenbilanz

(Berlin) - Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt lobte heute (29. Juni 2006) in Berlin die Bundesagentur für Arbeit dafür, dass sie ihre Berichterstattung über die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Juni nach den Irritationen mit den Mai-Zahlen wieder auf eine realistische Basis gestellt hat. Die Unternehmen brauchen im Rahmen ihres Ausbildungsengagements Fakten und sachliche Orientierung. Panikmache, wie sie in den letzten Wochen wieder von den Gewerkschaften und manchen Politikern betrieben wurde, wirkt kontraproduktiv.

Die aktuelle Lehrstellenlücke die nach "alter" Zählweise rund 195.000 beträgt, liegt um 11.000 über der des Vorjahres. Damit ist ein beträchtlicher Teil des Bewerberzuwachses von 14.000 aufgefangen. Auch die Zahl der gemeldeten, derzeit noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt mit mehr als 17 Prozent wesentlich über der des Vorjahres. Ermutigend ist vor allem, dass in Industrie, Handel und Handwerk bisher 3 Prozent mehr Verträge als im letzten Jahr abgeschlossen wurden.

Das ist keine schlechte Zwischenbilanz. Die Arbeitgeber werden darauf aufbauen und auch in den kommenden Monaten alle Anstrengungen unternehmen, um erneut - wie in den beiden Vorjahren - jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Ausbildungs- oder Qualifizierungsangebot zu unterbreiten. Außerdem werden wir im Ausbildungspakt initiativ werden, um überflüssige gesetzliche Einengungen der betrieblichen Ausbildung zu lockern. Dazu gehört vor allem ein größerer Spielraum bei Ausbildungsvergütungen und Beschäftigungszeiten für Jugendliche.

Auch die Gesamtsituation am Arbeitsmarkt mit weiter sinkender Arbeitslosigkeit setzt Hoffnungszeichen für mehr Ausbildungsplätze. Die leicht positive Entwicklung hat sich erfreulicherweise im Juni fortgesetzt. Es besteht derzeit die Chance für eine Trendwende bei der seit Jahren zurückgehenden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hin zu einem nachhaltigen Aufbau neuer Arbeitsplätze. Ich unterstreiche nochmals mit Nachdruck, dass diese Chance aber nur dann Realität wird, wenn die Politik endlich ihre Hausaufgaben erledigt. Dazu gehören vor allem umfassende und auf nachhaltige Ausgabensenkung in allen Zweigen der Sozialversicherung zielende Strukturreformen sowie eine wirksame Lockerung des Arbeitsmarktes. Die Arbeitgeber haben dazu detaillierte Konzepte präsentiert. Die Ausgangslage dafür, den leicht positiven Trend zu verstetigen und zu einem breiten Aufschwung am Arbeitsmarkt zu kommen, war seit Jahren nicht mehr so günstig wie jetzt. Dies muss genutzt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Pressestelle Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20330, Telefax: (030) 20331055

(sk)

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