Pressemitteilung | DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.

'Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik' warnt: Jährlich 1,3 Milliarden Euro Güterschäden durch Ladungsdiebstahl

(Berlin) - Das Ausmaß von Ladungsdiebstählen konnte in Deutschland bisher kaum beziffert werden: Die Polizei führt keine amtliche Statistik, zudem sind viele der hier ausgeraubten Lkw im europäischen Ausland registriert und dort versichert. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, zeigen jetzt erstmals gemeinsame Berechnungen mehrerer Wirtschaftsverbände unter Beteiligung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV).

Danach werden jährlich Ladungen aus nahezu 26.000 LKW gestohlen, statistisch schlagen kriminelle Banden in Deutschland also alle 20 Minuten zu. Allein die gestohlenen Güter haben einen Wert von 1,3 Milliarden Euro, weitere Schäden in Höhe von 900 Millionen Euro entstehen durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfällen bei Industrie und Handel.

Die Wirtschaftsverbände haben sich angesichts der wachsenden Frachtkriminalität zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen. Die "Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik" will die Sicherheit der Transportlogistik insbesondere durch höhere Sicherheitsstandards und Investitionen in Ortungstechnik, Diebstahlwarnanlagen, Wegfahrsperren und gesicherte Parkplätze erhöhen.

Von den Behörden fordern die Verbände dringend mehr Unterstützung durch einen höheren Fahndungsdruck auf die international und professionell agierenden kriminellen Organisationen. Die Polizei muss zudem auf Autobahn-Rastplätzen häufiger präsent sein, spezialisierte Polizeieinheiten und Schwerpunktstaatsanwaltschaften müssen zur Optimierung der länderübergreifenden Strafverfolgung beitragen. Um gezielte präventive und repressive Maßnahmen ergreifen zu können, müssten die Ermittlungsbehörden das Delikt "Ladungsdiebstahl" besser statistisch erfassen und die Voraussetzungen für eine bundesweit einheitliche Anzeigenaufnahme schaffen. Personalmangel, schlechte Vernetzung und geringe Spezialisierung verzögern die Ermittlungen derzeit zu sehr, bemängelt die Arbeitsgemeinschaft.

Die im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik der vergangenen Legislaturperiode bereits enthaltenen Einzelmaßnahmen zur Logistiksicherheit müssen jetzt auch vollständig umgesetzt werden, damit Fahrer und Ladung wirkungsvoll geschützt werden, fordert der DSLV.

Der "Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik" haben sich folgende Verbände angeschlossen: ASW Bundesverband - Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V., Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e.V. (ASWN), BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft e.V., BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e.V., Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK), Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V., DSLV Deutscher Speditions- und Logistikverband e. V., Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), Transported Asset Protection Association (TAPA), Verband Chemiehandel e.V. (VCH), Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV).

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV) Frank Huster, Hauptgeschäftsführer Unter den Linden 24 | Friedrichstr. 155-156, 10117 Berlin Telefon: (030) 4050228-0, Fax: (030) 4050228-88

(wl)

NEWS TEILEN: