Pressemitteilung | Deutscher Hochschulverband (DHV)

Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin in Sorge um die Zukunft der Hochschulmedizin

(Bonn) - Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin warnt vor einem „Kaputtsparen“ der deutschen Hochschulmedizin. Die derzeitigen Kürzungen dürften nicht zu einer flächendeckenden Auszehrung universitärer Exzellenz im Bereich der Medizin führen, heißt es in einer Resolution, die sechs Institutionen gemeinsam verabschiedet haben. Zu den Besonderheiten der deutschen Hochschulmedizin gehöre, dass sie Krankenversorgung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau betreibe, insbesondere aber Studierende der Medizin zu Ärztinnen und Ärzten ausbilde. Forschung und Lehre stünden im Mittelpunkt der universitären Medizin und dürften nicht dem Primat der Krankenversorgung untergeordnet werden.

Der derzeit stattfindende Privatisierungs- und Konzentrationsprozess der Universitätsklinika sei nur vertretbar, wenn eine Studentenausbildung auf hohem Niveau gesichert bleibe. Dazu werde jedoch ein entsprechender Unterbau benötigt. „Die Reduzierung von Forschung und Lehre in der deutschen Universitätsmedizin würde drastische Auswirkungen auf die Forschungsleistung in der Breite, insbesondere aber im Spitzenbereich haben“, heißt es weiter. Die Universitätsklinika und Universitäten seien daher aufgefordert, alternative Finanzquellen zu erschließen. Dies sei angesichts eines auf Fallpauschalen basierten Abrechnungssystems und der seit Jahren sinkenden Zuschüsse von Länder und Bund für Forschung und Lehre unerlässlich.

Ungeachtet der zwischenzeitlich abgeschlossenen Verselbständigung der Universitätsklinika vertritt die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin die Auffassung, dass einer Medizinischen Fakultät eine herausragende Bedeutung für die wissenschaftliche Produktivität und Exzellenz der Universität zukomme und sie sowohl organisationsrechtlich als auch inhaltlich ein integraler Bestandteil der Universitas Litterarum bleiben muss: „Nur eine fachbereichsübergreifende Forschung garantiert eine wettbewerbsfähige Forschung, Lehre und Krankenversorgung“.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV) Pressestelle Rheinallee 18, 53173 Bonn Telefon: (0228) 9026666, Telefax: (0228) 9026680

(el)

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