Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Auf dem Weg zur Wirtschaft 4.0

(Berlin) - Die Digitalisierung hält Einzug in die Unternehmen und beeinflusst zunehmend merklich deren Geschäfts- und Arbeitsprozesse. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der IHK-Organisation. Eine gute Nachricht dabei: Die Digitalisierung erhöht Umsatz und Beschäftigung. Der Wirtschaft bieten sich große Chancen, sie steht aber zugleich vor vielen Herausforderungen.

Digitaler Wandel spiegelt sich in der Bilanz wider
Über ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass sich die Digitalisierung positiv auf ihre Umsätze auswirkt. Lediglich acht Prozent der Betriebe konstatieren einen Rückgang des Geschäftsvolumens. Die positiven Effekte der Digitalisierung sind umso stärker, je größer das Unternehmen ist. Außerdem rechnet knapp jedes vierte Unternehmen mit zusätzlichen Mitarbeitern. Insgesamt sehen die Betriebe in der digitalen Entwicklung weitere erhebliche Potenziale.

Ohne Breitband nur eine Schmalspurdigitalisierung
Die Bedeutung von schnellem Breitband kann hierbei nicht hoch genug eingeschätzt werden. Knapp ein Drittel der Unternehmen sieht einen unzureichenden Breitbandanschluss für sich als Digitalisierungshürde. Dies trifft den Mittelstand weit härter als größere Unternehmen. Von letzteren geben nur 16 Prozent eine mangelnde Breitbandanbindung als Hemmnis an. Grund: Wenn sie einen Hochgeschwindigkeitsanschluss dringend benötigen, beteiligen sie sich meist an den erforderlichen Ausbaukosten der Telekommunikationsanbieter. Kleine Unternehmen dagegen arrangieren sich größtenteils mit der bestehenden Breitbandversorgung, wechseln den Standort oder siedeln sich gar nicht erst in unterversorgten Gebieten an. Insgesamt wird das 4.0-Potenzial von Politik und Kommunen noch vielfach unterschätzt: Innovative Dienste und Anwendungen entwickeln sich in den Unternehmen oft erst dann, wenn eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur tatsächlich nutzbar ist.

Wirtschaft 4.0 braucht Sicherheit 4.0 ...
Auch die IT-Sicherheit steht oben auf der Agenda: Deutlich mehr als die Hälfte der Betriebe sorgt sich vor einem Verlust sensibler Geschäftsinformationen oder befürchtet unerlaubte Zugriffe auf ihre Daten - eine große Belastung für die eigene Digitalisierung. Hier sind Wissenschaft und Wirtschaft gefordert, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um die digitale Sicherheit in den Unternehmen einfacher umsetzen zu können. Der Staat muss diese Aktivitäten durch eine geeignete Forschungsunterstützung begleiten. Zusätzlich muss das Thema Daten- und Informationssicherheit auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung stärker verankert werden: 61 Prozent der Betriebe sehen im Bereich der Sicherheit der IT-Infrastruktur einen vordringlichen Qualifizierungsbedarf für ihre Mitarbeiter.

... und einen Rechtsrahmen 4.0
Durch die Digitalisierung ergeben sich für Unternehmen viele neue Rechtsfragen, die mit den gegenwärtigen Gesetzen nicht ausreichend abgedeckt sind. Dies gilt insbesondere für das Vertrags- und Urheberrecht sowie den Datenschutz. Mehr als die Hälfte der Betriebe identifiziert dies als Hemmnis für ihren digitalen Wandel. Die Politik muss deshalb Unklarheiten dringend beseitigen.

Mit der Digitalisierung Schritt halten
Mit der Digitalisierung halten permanent neue technische Möglichkeiten Einzug in unternehmerische Prozesse und generieren damit neuen Informations- und Beratungsbedarf. Diese Neuerungen sehen 88 Prozent der Unternehmen als Herausforderung an. Die IHKs sind hier aktiv: Sie unterstützen kleine und mittlere Unternehmen mit Veranstaltungen und vielfältigen Informationsangeboten dabei, kompetent mit den neuen technischen Möglichkeiten umzugehen. So werden die Betriebe in die Lage versetzt, mit Dienstleistern und Kunden auf Augenhöhe zu agieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Thomas Renner, Pressesprecher Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Fax: (030) 203081000

(mk)

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