Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Auftragseingang: Schwacher Start in das zweite Quartal

(Berlin) - Die Bestellungen bei der deutschen Industrie sind im April im Vergleich zum März zwar um 1,4 Prozent gestiegen. Im Vormonat hatten die Unternehmen jedoch einen weitaus stärkeren Rückgang hinnehmen müssen, weil ungewöhnlich wenige Großaufträge hereingekommen waren. Der Auftragsanstieg ist zwar positiv zu werten. Jedoch konnte der vorangegangene Einbruch bei den Bestellungen noch nicht wieder aufgeholt werden. Die Nachfrage nach Industriegütern bleibt weiterhin gedrückt.

Auftragsvolumen der deutschen Industrie

Auch das Ende des Irakkriegs und die Beseitigung der damit verbundenen Unsicherheiten haben sich bislang nicht belebend ausgewirkt. Die konjunkturellen Frühindikatoren lassen jedenfalls auch nach dem faktischen Ende des Irak-Krieges keine rasche Erholung erkennen, die das aktuelle Nachfrageminus kurzfristig kompensieren könnte. Seit Jahresbeginn haben sich die Auftragseingänge in der Tendenz leicht abgeschwächt. Der Start in das zweite Quartal fällt damit schwach aus. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch im laufenden Vierteljahr die deutsche Wirtschaft stagnieren wird.

Auftragsvolumen In- und Ausland

Sowohl bei den Inlands- wie bei den Auslandsbestellungen lässt sich der leicht nach unten gerichtete Trend feststellen. Angesichts der dramatischen Situation am deutschen Arbeitsmarkt ist bei den Inlandsaufträgen auch in den kommenden Monaten kaum mit einer Trendwende zu rechnen. Die aktuelle Zinssenkung durch die EZB dürfte hieran wenig ändern. Die von der Bundesregierung vorgesehenen Reformen im Rahmen der „Agenda 2010“ dürften selbst bei schneller Umsetzung erst allmählich wirksam werden. Der tendenzielle Rückgang bei den Auslandsaufträgen ist wahrscheinlich noch nicht auf den Kursrückgang des Dollar zurückzuführen. Wechselkursbewegungen schlagen sich erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung nieder. Vielmehr dürfte sich hierbei vor allem die Schwäche der Weltwirtschaft bemerkbar machen. Die Verteuerung des Euro wird aber aller Wahrscheinlichkeit nach in den kommenden Monaten bei den Auslandsaufträgen spürbar werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: 030/16630, Telefax: 030/16631399

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