Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Augenoptik-Fachmesse OPTI MÜNCHEN 2005 Auftakt für wiedergefundenen Brillen- und Kontaktlinsen-Spaß

(Berlin) - Die deutsche Augenoptik nutzt die am Freitag beginnende führende deutsche Augenoptik-Fachmesse OPTI MÜNCHEN (28. - 30. Januar 2005), um nach einem der größten Umbruchjahre für die Branche seit Jahrzehnten erfolgreich durchzustarten. Nach den Streichungen der Krankenkassenzuschüsse für Brillen und Kontaktlinsen zum Jahresbeginn 2004 hatten die deutschen Augenoptiker im vergangenen Jahr ein Umsatzminus von 25 Prozent auf rund 3,17 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Die Gesetzlichen Krankenversicherungen sparten so 2004 rund 670 Millionen Euro ein. "Das Tal, das die Branche zu durchschreiten hatte, war tiefer und weiter als befürchtet. Mittlerweile dürfte die Talsohle jedoch hinter uns liegen", erklärte Thomas Nosch, Präsident des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA), im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Januar 2005 in München. Randolf Rodenstock, Vorsitzender des Fachverbandes Consumer Optics im Industrieverband SPECTARIS, Berlin, zeigte dennoch Verständnis für die Streichungen: "Brillen und Kontaktlinsen sind auf dem Weg zu Lifestyle- und Wellnessprodukten und gehören ohnehin nicht in die Ecke der Sehkrücken und medizinischen Prothesen."

Die deutsche augenoptische Industrie konnte 2004 dank ihrer konsequenten Internationalisierung Teile des Inlandsminus mit einem Zuwachs des Auslandsumsatzes um knapp 11 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro kompensieren. Per saldo hat die Consumer Optics-Industrie 2004 ein Umsatzminus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verkraften (auf 3,07 Milliarden Euro im In- und Ausland). Die Zahl der Beschäftigten ging 2004 um 3 Prozent auf 20.770 zurück. Die Exportquote lag bei knapp 50 Prozent. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der deutschen Consumer Optics-Industrie betrugen gut 6 Prozent ihres Umsatzes.

Eine befürchtete Insolvenzwelle unter den knapp 10.000 Augenoptikerbetrieben ist bislang ausgeblieben. Die Quote der Brillenglasbestimmungen direkt beim Augenoptiker hat sich im Laufe des vergangenen Jahres bei rund 66 Prozent stabilisiert. Insgesamt tragen in Deutschland 39,4 Millionen Erwachsene eine Brille und 2,4 Millionen Kontaktlinsen. Rückläufig ist seit 2002 - wie in ganz Europa - die Anzahl refraktiver (augenoptischer) Operationen. Verfestigt hat sich 2004 die Polarisierung der Branche, das preisliche "Mittelfeld" gerät immer stärker unter Druck. Schnäppchenjäger suchen auch in der Augenoptik nach "value for money", auf der anderen Seite findet eine größere Käuferschicht Gefallen am Performance-Produkt Brille und stürzt sich auf den hochwertigen Premiumbereich.

Ungebrochen ist der Trend zu immer leichteren und dünneren Hightech-Brillengläsern aus Kunststoff. 67 Prozent der 2004 verkauften Brillengläser waren aus Kunststoff, Tendenz weiter steigend. Zwei Drittel der Gläser waren entspiegelt, jedes zweite Kunststoffglas erhielt eine spezielle Härtung und höherwertige, individualisierte Gleitsichtgläser erfreuen sich größter Beliebtheit. Diese Veredelungswerte sind in der Welt spitze. Der Trend bei den Brillengläsern: Immer dünner, immer leichter, immer ästhetischer und immer öfter farbig. Bei den Brillenfassungen gibt es weiterhin zwei Entwicklungen. Auf der einen Seite sind minimalistische, sprich randlose Brillen sehr beliebt. Auf der anderen Seite Kunststoff-Fassungen, häufig mehrschichtig, die Individualität durch Farbe bescheren. Außerdem feiert das Retro-Design ein grandioses Comeback. Je größer, je lieber. Bei den Kontaktlinsen setzt sich der Trend zu Austauschsystemen, sprich Tages-, Wochen- oder Monatslinsen, weiter fort. Der Verbraucher entscheidet sich mittlerweile immer seltener zwischen Brille und Kontaktlinse, sondern besitzt beide und wechselt gerne.

Ein größeres Problem belastet derzeit den Inlandsmarkt. Insbesondere aus dem asiatischen Raum gelangen immer mehr Brillengläser, Brillenfassungen und Kontaktlinsen nach Deutschland, die nicht den internationalen Normen entsprechen, dies aber den Verbrauchern mit entsprechenden Labels suggerieren. Umgekehrt fehlen Instanzen, die die Produktqualität und die Normeneinhaltung von Augenoptik-Importen nach Deutschland überwachen. Nach Durchschreiten eines tiefen Tales geht es 2005 für die Augenoptik-Branche wieder aufwärts. Für das Inland erwartet die deutsche augenoptische Industrie einen Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent, für das Exportgeschäft einen Zuwachs von 10 Prozent.

Zur Marktbelebung kommt die OPTI MÜNCHEN 2005 mit ihrem ausgeprägten Lifestyle- und Trendcharakter für die Augenoptik-Branche genau zum richtigen Zeitpunkt. Neben den verschiedenen Produktinnovationen werden den Fachbesuchern insbesondere Marketing- und Spezialisierungskonzepte präsentiert. Mit mehr als 600 Ausstellern aus 45 Ländern zählt die deutsche Leitmesse zu den TOP 3-Augenoptikmessen in der Welt. Nachdem im Vorverkauf dreimal so viele Eintrittskarten wie in den Vorjahren verkauft worden sind, ist ein erneuter Besucherrekord zu erwarten. Im Vorjahr hatten sich 31.344 Besucher aus 59 Nationen auf den Weg zur Neuen Messe München gemacht. "Die Internationalität unserer Messe wächst unaufhaltsam", unterstrich Dr. Arno Jäger, Geschäftsführer des Veranstalters O.K. Messen Salzburg.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Saarbrücker Str. 38, 10405 Berlin Telefon: 030/414021-0, Telefax: 030/414021-33

NEWS TEILEN: