Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Ausbildung: HDE kritisiert Forderung nach einer Strafsteuer

(Berlin) – "Die Ausbildungsbereitschaft im Handel ist und bleibt hoch. Denn große wie kleine Unternehmen wissen, dass sie im Wettbewerb nur mit qualifizierten Mitarbeitern bestehen können und dass sie diese Mitarbeiter am besten selbst ausbilden." So fasste am 25. Juni in Berlin Wilfried Malcher dem Ausbildungsstellenmarkt zusammen. Allerdings gebe es nicht unbeträchtliche Hemmnisse, deren Ursachen in der anhaltend schwachen Einzelhandelskonjunktur, in rechtlichen Rahmenbedingungen, in der Vorqualifikation und auch im Nachfrageverhalten der Bewerber liegen würden.

Das persönliche Schreiben von HDE-Präsident Hermann Franzen an die 100 größten Einzelhandelsunternehmen sowie die Präsidenten und Vorsitzenden der Einzelhandelsverbände zeige schon jetzt eine positive Resonanz, so Malcher: "Handelsunternehmen belegen ihre hohen Ausbildungsleistungen, überprüfen ihre Ausbildungsplanungen und kündigen zum Teil schon Steigerungen an." Nachdrücklich würden die Unternehmen in ihren Antworten aber auch darauf verwiesen, dass viel mehr Ausbildungsplätze besetzt werden könnten, wenn es mehr Bewerber und vor allem mehr geeignete Bewerber für die Ausbildung in den attraktiven Handelsberufen geben würde. Malcher erklärte, es müssten weiterhin Ausbildungsstellen eingeworben und alle Stellen auch über die Arbeitsämter angeboten werden. Dann könne die Berufsberatungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit endlich ein einigermaßen zuverlässiges Bild vom gesamten Ausbildungsangebot der Unternehmen widerspiegeln.

"Absolut abwegig bleibt die Forderung nach einer Ausbildungsabgabe. Diese Strafsteuer erhöht die Lohnzusatzkosten, bringt massive Wettbewerbsverzerrungen und führt zur Verstaatlichung der Ausbildung. Die enge Verknüpfung von beruflicher Ausbildung und Beschäftigung geht verloren", sagte Malcher. Wichtig sei hingegen, dass jetzt ordnungspolitisch die Weichen für die nächsten Jahre richtig gestellt würden. Der Handel brauche die differenzierte und am Bedarf orientierte Modernisierung der großen Einzelhandelsberufe und zusätzlich neue Berufe wie Fachkraft für Küchen- und Möbelservice, Fahrradmonteur und Änderungsschneider. Auch der Handelsfachpacker müsse erneuert werden. Malcher: "Inhaltlich wie zeitlich differenzierte und flexible Ausbildungsberufe, die neue und zusätzliche Chancen auf eine berufliche Karriere im Handel eröffnen, sind unerlässlich zur Steigerung der Ausbildungsleistungen des Handels."

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65, Telefax: 030/72 62 50-69

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