Pressemitteilung | Der Mittelstand. BVMW e.V. - Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands - Bundeszentrale

Ausbildung: Reform der beruflichen Bildung statt Zwangsabgabe

(Berlin) – Zu Forderungen von Ver.di-Chef Frank Bsirske und aus den Reihen der Grünen nach einer Ausbildungsplatzabgabe erklärt der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven:

„Eine Zwangsabgabe löst keines der Grundprobleme der beruflichen Bildung in Deutschland. Es hat sich bewährt, dass wirtschaftlich gesunde Unternehmen ausbilden, die den Jugendlichen nach Abschluss der Lehre auch eine berufliche Zukunft im Betrieb bieten können. Im Vorjahr haben aber allein 50 Prozent der ostdeutschen Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaftet. Vor diesem Hintergrund halte ich Aussagen der Bundesbildungsministerin für äußerst fragwürdig, wonach 500.000 Betriebe nicht ausbilden, obwohl sie dies könnten.

Vielen Lehrstellenbewerbern mangelt es zudem an Flexibilität und Eigeninitiative. Knapp 60 Prozent der Schulabgänger streben in nur sieben Ausbildungsberufe. Jeder fünfte Jugendliche wartet auf Ausbildungsplatzofferten, anstatt sich selbst aktiv um eine Lehrstelle zu bemühen. Auch die Mobilität vieler Schulabgänger lässt zu wünschen übrig. Die Mehrzahl ist noch immer nicht bereit, sich auch außerhalb der Wohnregion zu bewerben.

Es muss nachdenklich stimmen, wenn knapp 15 Prozent eines Jahrgangs den Anforderungen einer üblichen Lehre nicht mehr entsprechen. Eine Antwort darauf wäre die Einführung eines Faches Wirtschaftskunde an den allgemeinbildenden Schulen. Ferner bedarf die berufliche Bildung einer Neustrukturierung. Das Modell einer verkürzten, theoriereduzierten Ausbildung in einfachen Berufen weist in die richtige Richtung. Der Bundeswirtschaftsminister sollte deshalb den Weg für zweijährige Ausbildungsgänge auch gegen den Widerstand der Gewerkschaften freimachen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. (BVMW) Mosse Palais - Leipziger Platz 15, 10117 Berlin Telefon: 030/5332060, Telefax: 030/53320650

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