Pressemitteilung | Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V. (DZVhÄ)

Australische Homöopathie-Studie: "Eine Täuschung der Öffentlichkeit"

(Berlin) - Der Direktor des Londoner Homeopathy Research Institut (HRI), Dr. Alexander Tournier, erhebt schwere Vorwürfe gegen den staatlichen Forschungsrat Australiens und wirft ihm "Täuschung der Öffentlichkeit" vor. Der Nationale Rat für Gesundheit und medizinische Forschung (National Health and Medical Research Council, NHMCR) hatte vor zwei Jahren eine Übersichtsstudie (Review) zur Homöopathie mit dem Ergebnis veröffentlicht, Homöopathie wirke nicht besser als Placebo. Diese Aussage ging auch in Deutschland durch viele Medien und wurde als ein Beleg für die angebliche Unwirksamkeit der Homöopathie angeführt. "Die Ungenauigkeiten im Bericht des NHMCR sind so extrem", erklärt Tournier, "dass wir uns dazu entschlossen haben, eine gründliche Untersuchung durchzuführen, die die Hintergründe aufdeckt".  Das HRI hat eine Beschwerde bei einer offiziellen Commonwealth-Stelle eingelegt und aktuell erste Ergebnisse seiner Recherche veröffentlicht. "Es ist ungeheuerlich, dass mit derart verzerrten Daten weltweit politische Meinungsbildung betrieben wird", sagt Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ).  "Wenn sich dieser schwere Verdacht weiter erhärtet, ist das ein handfester Skandal: Auch der deutschen Öffentlichkeit, universitären Einrichtungen und den politischen Entscheidungsträgern wurde auf dieser Weise suggeriert, die Homöopathie sei angeblich eine Placebo-Medizin. Die korrekte Studienlage, die deutlich die Wirksamkeit der homöopathischen Therapiemethode belegt, wird einfach verschwiegen", so Bajic weiter. Zentrale Ergebnisse der HRI-Recherche sind:

- Das Review wurde zweimal durchgeführt, was bisher unbekannt war. Da das erste Review nicht die gewünschten Ergebnisse gezeigt hatte, wurde ein zweites erstellt.
- Die Existenz des ersten Berichtes wurde der Öffentlichkeit nie mitgeteilt, sondern erst durch eine Anfrage entsprechend dem australischen Informationsfreiheitsgesetz aufgedeckt.
- Der NHMCR hatte veröffentlicht, das Review basiere auf mehr als 1.800 Studien. Tatsächlich wurden jedoch nur 176 Studien begutachtet. Von diesen 176 Studien wurden 171 vom Review ausgeschlossen. Gründe dafür waren, dass sie entweder nicht in englischer Sprache verfasst waren oder weniger als 150 Teilnehmer hatten. Es blieben letztlich nur 5 Studien, auf denen das Review basiert.
- Diese Kriterien sind nicht nachvollziehbar und wurden vom NHMCR bei keinem anderen Review angewendet. Das NHMCR führt selbst Studien mit unter 150 Teilnehmern durch.
- Der Vorsitzende des NHMCR-Ausschusses, der das Review verantwortet, ist Mitglied der politischen Lobby-Gruppe "Friends of Science in Medicine" (FSM), die sich aktiv gegen die Homöopathie einsetzt. Trotzdem unterzeichnete der Vorsitzende eine "Declaration of Interest", die besagt, dass er nicht mit einer Organisation verbunden sei, "die sich für oder gegen die Homöopathie einsetzt".
- Es wurde bei der Erstellung des Reviews gegen die NHMCR-eigenen Regeln verstoßen, auch gegen die, dass zumindest ein Experte - in diesem Fall ein Homöopathie-Experte - dem Ausschuss angehören müsse.

"Wir fühlen uns an die 2005 im Lancet publizierte Studie von Shang et. al. erinnert, die bereits vor über einem Jahrzehnt das 'Ende der Homöopathie' postulierten wollte", erklärt Bajic, "auch damals wurden nicht 220 Studien ausgewertet, wie angegeben, sondern lediglich 6 konventionelle im Vergleich zu 8 Homöopathie-Studien". Ungeachtet solcher Versuche habe sich die Erfolgsgeschichte der Homöopathie in den letzten Jahren fortgesetzt - national wie global. Bajic: "In der Schweiz ist die Homöopathie beispielsweise seit dem letzten Jahr Regelleistung der obligatorischen Krankenversicherung."

Bajic empfiehlt zum Thema Homöopathie-Forschung den Forschungsbericht "Der aktuelle Stand der Forschung zur Homöopathie", der Mitte des letzten Jahres von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) veröffentlicht wurde. Im Fazit kommen die Wissenschaftler und Ärzte der WissHom zu einer klaren Aussage: "Eine zusammenfassende Betrachtung klinischer Forschungsdaten belegt hinreichend einen therapeutischen Nutzen der homöopathischen Behandlung. Die Ergebnisse zahlreicher placebokontrollierter Studien sowie Experimente aus der Grundlagenforschung sprechen darüber hinaus für eine spezifische Wirkung potenzierter Arzneimittel." Download des kompletten Forschungsberichts unter: http://www.homoeopathie-online.info/category/forschung/

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V. (DZVhÄ) Björn Bendig, Pressesprecher Axel-Springer-Str. 54b, 10117 Berlin Telefon: (030) 325 9734 0, Fax: (030) 325 9734 19

(cl)

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