Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

BAG-Bericht zeigt: Binnenschiff boomt im Westen - der Rhein gehört bevorzugt in den Bundesverkehrswegeplan!

(Duisburg) - Die Binnenschifffahrt ist im Westen besonders stark! Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) im Rahmen der Marktbeobachtung, die sich mit dem Gütertransport im Rheinkorridor beschäftigt und dabei speziell die Binnenschifffahrt in den Fokus rückt. Analysiert wurde unter anderem die Entwicklung des Modal Splits der Güterverkehrsträger in diesem Gebiet. Auf die Binnenschifffahrt entfielen dabei in den vergangenen Jahren konstant starke 16 bis 18 Prozent und damit deutlich mehr als im bundesweiten Vergleich der Landverkehrsträger (12 Prozent in 2013) - ein Beleg dafür, welch wichtige Rolle die Binnenschifffahrt im starken Wirtschaftsstandort West spielt.

Ein Blick auf die einzelnen Güterarten untermauert diese Feststellung. In neun der zehn Güterabteilungen wurde nämlich der überwiegende Teil der Beförderungsmenge über das Wasser abgewickelt, in den aufkommensstarken Gütersparten "Kohle, rohes Erdöl und Erdgas", "Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse" und "Kokerei- und Mineralölerzeugnisse" erfolgte der Transport auf vielen Relationen fast ausschließlich mit dem Binnenschiff! Auch im Direktvergleich mit dem Schienengüterverkehr hatte die Binnenschifffahrt mit einem Modal-Split-Anteil von 72 Prozent im gesamten Güterverkehr sowie mit 52 Prozent bei den Containertransporten die Nase vorn.

Unter den zehn aufkommensstärksten Relationen im Rheinkorridor befinden sich, wie die Untersuchung zeigt, insgesamt sechs Wechselverkehre zwischen den deutschen NUTS 2-Regionen Düsseldorf und Köln und den Staaten Belgien und Niederlande, wobei die Niederlande für beinahe alle NUTS 2-Regionen hinsichtlich des Beförderungsaufkommens sowohl die bedeutendste Empfangs- als auch Versandregion darstellt. Auf all diesen Strecken wurde der größte Anteil des Güteraufkommens mit dem Binnenschiff befördert. Das verdeutlicht die große Bedeutung des Verkehrsträgers im Hinterlandverkehr der Seehäfen.

Diese Ergebnisse sind für das Binnenschifffahrtsgewerbe, die verladende Wirtschaft und die Häfen höchst erfreulich. Sie zeigen zudem, dass Infrastrukturmaßnahmen am Rhein im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015, der derzeit erstellt wird, priorisiert behandelt werden müssen. Damit könnten die Potenziale des Verkehrsträgers Binnenschiff künftig noch besser ausgeschöpft werden und der Wirtschaftsstandort West in einem noch höheren Maße von der Zuverlässigkeit und Effizienz des Binnenschiffs profitieren. Der BDB fordert im Schulterschluss mit der verladenden Industrie insbesondere eine Angleichung der derzeit oberhalb von Duisburg bestehenden Fahrrinnentiefe von 2,50 m* an die von der niederländischen Grenze bis nach Duisburg bestehende Fahrrinnentiefe von 2,80 m. Außerdem sollte eine Optimierung der Fahrrinne von 1,90 m auf 2,10 m am Mittelrhein zwischen St. Goar und Wiesbaden erfolgen. Damit kann eine leistungsfähige Rheinschifffahrt auch bei Niedrigwasser garantiert werden. Gleichzeitig dient die punktuelle Beseitigung von Tiefenengstellen auch dem Hochwasser- und Umweltschutz.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Pressestelle Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: (0203) 80006-50, Fax: (0203) 80006-21

(mk)

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