Pressemitteilung | Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

BBU-Preisspiegel 2015: Wechselhafte Energiepreise

(Berlin) - Pünktlich zum Beginn der neuen Heizsaison legt der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. seinen neuen Preisspiegel vor. Bereits zum zehnten Mal vergleicht der Verband auf Grundlage seines erprobten Rechenmodells die Tarife und Preise für Energie, Wasser, Müllentsorgung und Grundsteuern in Berlin, Potsdam sowie 78 weiteren Städten in Brandenburg und Deutschland. Der Mehrjahresvergleich macht deutlich, wie stark insbesondere die Energiepreise mittlerweile politisch beeinflusst sind.

Der Studie zufolge hat sich das allgemeine Preisniveau vor allem bei der Energie gegenüber dem Vorjahr entspannt - allerdings nehmen auch die regionalen Preisunterschiede im Land Brandenburg wieder zu. Kern: "Dass die Preise für Energie auf breiter Front sinken, ist natürlich positiv für die Mieterinnen und Mieter. Allerdings stellen sich dabei drei Fragen: Wieso gibt es bei dieser Entwicklung so deutliche regionale Ausnahmen? Wieso fallen die Preissenkungen bei Gas und Fernwärme in der Regel viel geringer aus als beim Öl? Und wieso verharrt der Strompreis trotz allem auf einem Allzeithoch?"

Gerade der auf Grundlage der Studie mögliche Fünfjahresvergleich von 2011 zu 2015 macht sehr deutlich, wie rudimentär die Energiepreisentwicklung noch den Gesetzen von Angebot und Nachfrage folgt. Denn während sich in Berlin in diesem Zeitraum Heizöl um 25 Prozent und Gas um 19 Prozent verbilligte, stieg der Gaspreis in Brandenburg um durchschnittlich drei Prozent. Der Bezug von Fernwärme wurde in beiden Bundesländern um rund sechs Prozent teurer, Strom sogar um über 20 Prozent. Kern: "Sowohl die starken Schwankungen als auch die teilweise völlig konträren Entwicklungen innerhalb des Energiesektors machen deutlich, dass der Markt hier nicht stabil funktioniert. Das liegt auch an seiner starken Politisierung."

Erneuerbare ausbauen, Energieimporte senken
Letztlich seien es die Verbraucher, die die Zeche für diese unvorhersehbaren Energiepreise zahlten: Einerseits in Form der Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Preisentwicklungen, vor allem aber durch die immer höheren energetischen Anforderungen an das Wohnen. Kern: "Wenn Energiepreise steigen, hat das mehr mit Politik als mit Markt zu tun. Anstatt die Mieterinnen und Mieter durch immer höhere energetische Wohnstandards zu belasten, sollte sich Politik eher auf eine Stabilisierung der Energiepreisentwicklung konzentrieren." Hierzu sowie für mehr Klimaschutz seien der weitere konsequente Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduzierung von fossilen Energieimporten der richtige Weg.

Wohnungswirtschaft unterstützt Energiewende
Denn: Sowohl bei der weiteren Modernisierung des Gebäudebestandes, als auch bei immer sparsamerem Verbrauchsverhalten der Mieterinnen und Mieter seien die Grenzen mittlerweile fast ausgereizt. Kern: "Die weitere Anhebung energetischer Standards führt bei immer geringerem Nutzen zu immer teureren Investitionen, immer sparsameres Heizen sogar zu Schäden an der Bausubstanz."

Deshalb sollte aus Sicht des BBU in Zukunft ein klarer energiepolitischer Akzent auf der Energieerzeugung liegen - und hier vor allem eher auf dezentralen, quartiersbezogenen Ansätzen. Die vier Leitaspekte dabei: Bezahlbarkeit, Ressourcenschutz, Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Auf dieser Grundlage fordert die Wohnungswirtschaft von der Politik ein Bekenntnis zu einer konsequenten Energiewende - mit wirtschaftlichem Augenmaß und sozial ausgewogen, den Fokus auf dezentraler Energieerzeugung, marktfähiger Förderung und einer zielführenden Steuerpolitik.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) Dr. David Eberhart, Pressesprecher Lentzeallee 107, 14195 Berlin Telefon: (030) 897810, Fax: (030) 89781249

(dw)

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