Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

BDB wehrt sich gegen Pauschalvorwürfe und fordert Einführung einheitlicher Messmethoden für Luftschadstoffe / Binnenschiffe sind keine Umweltsünder!

Duisburg) - Bis heute gibt es keine einheitlichen Standards für die Ermittlung des Schadstoffausstoßes von vorbeifahrenden Binnenschiffen. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) fordert deshalb die Einführung eines europaweit normierten Messverfahrens, damit Schadstoffe wie etwa Rußpartikel in verbindlicher Weise überhaupt erst einmal objektiv ermittelt und bewertet werden können. Solange solche vereinheitlichten Verfahren nicht existieren und Bewertungskriterien für Emissionsgrenzwerte nicht festgeschrieben sind, ist es unredlich und wissenschaftlich nicht haltbar, der Binnenschifffahrt in diesem Zusammenhang einen "Schwarzen Peter" zuzuschieben, so der BDB.

Diese Klarstellung zur Rechtslage und zum technischen Stand ist erforderlich, nachdem Umweltschutzorganisationen in einer Kampagne ausgerechnet die Binnenschifffahrt als Mitverantwortliche für die Feinstaubbelastung in den Städten ausgemacht haben wollen. Der BDB wehrt sich gegen den haltlosen pauschalen Vorwurf, das Schiff sei übermäßig für den Feinstaub in den Städten verantwortlich. In der Regel fahren Schiffe nicht durch Städte, sondern allenfalls in Hafen-, also Industriegebieten weitab von den hoch belasteten Innenstädten. Über den Gewässern kommt es zudem durch Luftbewegungen regelmäßig zu Verwehungen, so dass eine eindeutige Zuordnung von Luftschadstoffen zu einem Schiff als Verursacher nicht möglich ist.

"Wir wissen nicht, wie die Vertreter des Umweltschutzes an vorbeifahrenden Schiffen Schadstoffbelastungen messen wollen, die für die Innenstädte relevant sein sollen. Und wir wissen auch nicht, welche Schlüsse aus den Messergebnissen gezogen werden, denn ein normiertes Bewertungsverfahren gibt es nicht. Wir erwarten daher, dass die Bevölkerung und die Medien seitens dieser Organisationen nun umfassend und der Wahrheit entsprechend informiert werden, auch wenn das den Zielen einer Kampagne eventuell zuwider läuft", erklärt BDB-Präsident Georg Hötte.

Dass es keine normierten Messtechniken gibt, anhand derer sich eine Schadstoffverursachung eindeutig nachweisen lässt, gehört zu dieser Wahrheit. Gleiches gilt für den Umstand, dass Partikelfiltersysteme für Binnenschiffe, die in der Tat immer noch die Ausnahme darstellen, extrem teuer und störanfällig sind und zu einem teilweise erheblichen Mehrverbrauch an Treibstoff führen. "Da es sich bei Schiffsfiltern stets um Einzelanfertigungen handelt, sollte auch durch Umweltschutzverbände nicht der Eindruck erweckt werden, hier gäbe es, ähnlich wie im Straßenbereich, Serienprodukte quasi "von der Stange" zu kaufen, die nur noch kurz eingebaut werden müssen. Wenn die Bundesregierung endlich ihre Ankündigung umsetzt und das Programm zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit der Binnenschifffahrt deutlich verbessert, wird die Anzahl der Filtersysteme in der Branche spürbar zunehmen", so Georg Hötte weiter. Zudem ist in diesem Zusammenhang hervorzuheben, dass die Binnenschifffahrt in ihren Motoren bereits seit Jahren normalen, sauberen Dieseltreibstoff einsetzt, der an jeder Tankstelle zu bekommen ist, und nicht etwa Schweröl oder gar Ölrückstände.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Pressestelle Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: (0203) 80006-50, Fax: (0203) 80006-21

(sy)

NEWS TEILEN: