Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

BDI: Rohstoffpolitik ist Daueraufgabe zur Zukunftssicherung! / Interministerieller Ausschuss Rohstoffpolitik gefordert

(Berlin) - „Rohstoffsicherheit heißt nicht nur eine sichere Versorgung unserer Wirtschaft mit Öl und Gas, sondern auch mit metallischen Rohstoffen wie Kupfer, Zink, Nickel und Wolfram.“ Das sagte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann am Dienstag (20. März 2007) auf dem 2. BDI-Rohstoffkongress. „Ein Großteil der Produkte, mit denen Deutschland auf den Weltmärkten erfolgreich ist, basiert auf metallischen Rohstoffen. Weil die deutsche Wirtschaft bei diesen Rohstoffen fast zu 100 Prozent von Importen abhängig ist, ist sie in besonderem Maß auf freie Rohstoffmärkte angewiesen. Leider sind die Märkte aber nicht frei. Zahlreiche Handels- und Wettbewerbsverzerrungen treiben die Preise zusätzlich zu dem wachsenden Rohstoffhunger der Schwellenländer China und Indien in die Höhe“, sagte Thumann. Deshalb stehe die Handelspolitik vor großen Herausforderungen.

„Aufgrund der gestiegenen Preise für metallische Rohstoffe haben sich die Produktionskosten in Deutschland seit 2002 stark erhöht“, sagte Ulrich Grillo, Vorsitzender der BDI-Präsidialgruppe „Internationale Rohstofffragen“. Der Preis einiger Metalle stieg in den vergangenen Jahren um über 500 Prozent. „Insgesamt sind die Produktionskosten in der Industrie aufgrund höherer Rohstoffpreise von 2002 bis heute um ca. 90 Mrd. Euro gestiegen.“ Das Bruttoinlandsprodukt ist aufgrund der hohen Rohstoffpreise um 0,4 Prozent niedriger ausgefallen, und 136.000 Arbeitsplätze sind in Deutschland verloren gegangen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Energy Environment Forecast Analysis GmbH (EEFA), die im Auftrag des BDI erstellt wurde.

„Die Rohstoffbeschaffung ist auch in Zeiten hoher Preise primär die Aufgabe der Unternehmen. Sie müssen ihre bestehenden Handlungsspielräume im Umgang mit Preissteigerungen ausloten und konsequent nutzen“, sagte Grillo. „Gegenüber politischen Problemen auf den Märkten sind die Unternehmen jedoch machtlos. Politische Probleme müssen politisch gelöst werden. Dafür ist ein ressortübergreifender Ansatz erforderlich, der die Außen-, Außenwirtschafts-, Europa-, Umwelt-, Handels- und Entwicklungspolitik in gemeinsamer Zielsetzung verbindet“, forderte Grillo.

„Das Thema Rohstoffversorgung geht uns alle an! Rohstoffpolitik ist Daueraufgabe. Rohstoffpolitik ist Zukunftssicherung“, betonte Thumann. „Daher fordert der BDI einen Interministeriellen Ausschuss Rohstoffpolitik. Aufgabe dieses Ausschusses muss die permanente Koordination der Ressorts in der Rohstoffpolitik sein. Er sollte auch Anlaufstelle für die Anliegen der Industrie sein“, sagte der BDI-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
BDI Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Petra Ganser, Presse und Kommunikation Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20280, Telefax: (030) 20282566

(el)

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