Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

BDL: Keine Umlage der Kosten auf künftige Generationen / Andere Basis für landwirtschaftliche Unfallversicherung

(Berlin) - „Auf ein Reförmchen der landwirtschaftlichen Unfallversicherung, wie Landwirtschaftsminister Seehofer sie jetzt angekündigt hat, können wir verzichten. Es kann nicht sein, dass die Beitragslasten weiter auf die künftige Generation umgelegt werden. Darum brauchen wir ein anderes Finanzierungssystem als das Umlageverfahren, also eine richtige Reform“, so Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Aktuellen Meldungen zufolge lehnt der Bundeslandwirtschafts­minister eine Umstellung des bisherigen Umlageverfahrens auf ein Kapitaldeckungsverfahren für Neurentenfälle ab.

Der BDL bleibt jedoch bei seiner Forderung nach einer kapitalgedeckten landwirtschaftlichen Unfallversicherung (LUV). Schon jetzt sei die finanzielle Last, die jeder Betrieb mit der agrarsozialen Versicherung insbesondere mit der Unfallversichersicherung zu tragen hat, kaum zu schultern. Neben einem neuen Finanzierungssystem brauche es eine den veränderten Strukturen in der Landwirtschaft entsprechende Grundlage für die Bemessung des LUV-Beitrags. „Das Unfallrisiko und die Arbeitszeit scheint uns eine viel zeitgemäßere Basis für die Berechnung des Versicherungsbeitrags zu sein als die bewirtschaftete Fläche, wie es derzeit der Fall ist“, sagt der stellvertretende BDL-Vorsitzende. Die Einführung eines Bonus- bzw. Malussystem sei auch ein wichtiges Instrument in der Unfallverhütung, so Scharl weiter.

Daneben hält der größte Jugendverband im ländlichen Raum eine differenzierte Leistungseinschränkung für unumgänglich. Nur auf diesem Wege lässt sich der Versicherungsbeitrag für die immer weniger werdenden Beitragszahler vertretbar gestalten. Als Beispiel für diese Forderung führt der BDL den Anspruch auf Unfallrente an, der mit Erhalt der Altenrente erlöschen bzw. für Unfälle, die sich im Rentenalter ereignen, gar nicht erst entstehen soll.

Außerdem dürfen Berufsunfälle nicht höher abgerechnet werden als vergleichbare andere Unfälle, heißt es im BDL. Zusätzlich schlägt der Jugendverband eine private Vorsorge vor. Besonders junge LandwirtInnen sichern sich schon jetzt durch weitere private Versicherungen für die Zukunft ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Carina Gräschke, Pressereferentin, Presse Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Telefax: (030) 31904-206

(bl)

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