Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

BLLV-Gesundheitsinstitut wird zehn Jahre alt / Ein präventives Angebot für Lehrkräfte / BLLV-Präsident Wenzel und Institutsleiter Prof. Bauer fordern ein systematisiertes Gesundheitsmanagement an allen Schulen

(München) - Das vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) gegründete "Institut für Gesundheit in Pädagogischen Berufen" (IGP) wird im März zehn Jahre alt. Geleitet wird es von dem Freiburger Arzt und Psychotherapeuten Prof. Dr. Joachim Bauer. "Mit dem IGP hat der BLLV ein niederschwelliges und präventives Angebot für Menschen geschaffen, die in pädagogischen Berufen arbeiten. Es wird dankbar angenommen", erklärte Bauer. Das Problem der beruflichen Belastung im Lehrerberuf sei heute noch genauso brisant wie damals.

Wissenschaftliche Untersuchungen geben ihm recht: Erst im Dezember vergangenen Jahres hatte der Verband bayerischer Wirtschaft (vbw) darauf aufmerksam gemacht, dass jede dritte Lehrkraft Zeichen eines chronischen Erschöpfungssyndroms zeigt. "Wir sind davon überzeugt, dass sich mit gezielten Präventionsangeboten die Zahl stressbedingter Erkrankungen senken lassen würde", sagte BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Er und Bauer forderten ein systematisiertes Gesundheitsmanagement für alle Schulen. "Ein Verband allein kann dies nicht leisten, hier ist auch die Fürsorge des Dienstherren gefordert", betonte Wenzel. Der BLLV verlange dies seit vielen Jahren. "Auch von Elternseite sollte für Pädagogen mehr Unterstützung kommen", sagte Prof. Bauer.

"Die Gründung des IGP war und ist eine Antwort auf die Problematik der rapid steigenden Herausforderungen im Berufsfeld Schule", sagte Wenzel. Der BLLV habe damals eigeninitiativ gehandelt. Es sei skandalös, dass bis zum heutigen Tag weder das Arbeitsschutzgesetz für Lehrkräfte noch die entsprechende EG-Richtlinie zum Gesundheitsschutz im Schulbereich umgesetzt würden. Auch die - angesichts des gewachsenen individuellen Förderbedarfs von Kindern - vom BLLV geforderte deutliche Reduzierung der Klassenstärken, die Kürzung der Unterrichtspflichtzeit und der Einsatz einer zweiten pädagogischen Fachkraft pro Klasse, würden seit Jahren überhört. "Das würde Kindern helfen und wäre zugleich ein sinnvoller Schritt, um Lehrerinnen und Lehrer länger in Vollzeit dienstfähig zu halten", so der BLLV-Präsident.

"Ziel des IGP ist wirksame Präventionsarbeit", erklärte Prof. Bauer. Der Freiburger Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut leitet das Institut seit seiner Gründung im März 2005. Es ist ihm gelungen, für das Gesundheitsinstitut landesweit ein Netz von approbierten Psychotherapeuten zu knüpfen, so dass Hilfe suchende Lehrkräfte über regionale Anlaufstellen des BLLV in allen bayerischen Bezirken ortsnahe Ansprechpartner finden und nicht unbedingt nach München anreisen müssen. Sehr vielen Betroffenen konnte so niederschwellig geholfen werden. "Die Belastungen im Lehrerberuf sind in den letzten Jahren weiter gestiegen." Die vielfach schlechten Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz Schule, so Bauer weiter, hätten sich kaum verbessert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Pressestelle Bavariaring 37, 80336 München Telefon: (089) 72100129, Fax: (089) 72100155

(sy)

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