Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

BLLV fordert mehr interkulturelle Schulentwicklung / Weil in vielen Klassen Interkulturalität Alltag ist, brauchen Schulen mehr Unterstützung / BLLV-Vizepräsidentin Waltraud Lucic lädt zur Fachtagung in München

(München) - In vielen bayerischen Schulklassen geht es multikulturell zu. Die Schülerinnen und Schüler einer Klasse haben verschiedene kulturelle Hintergründe und Migrationsbiographien. Besonders häufig ist dies in Grund- und Mittelschulen der Fall, doch auch viele Realschulen und Gymnasien werden vielfältiger. "Dieser Entwicklung muss die Politik Rechnung tragen", forderte die Vizepräsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Waltraud Lucic, im Vorfeld einer Fachtagung zur interkulturellen Schulentwicklung in Bayern. Sie findet am Samstag, den 22. November 2014, in Schloss Fürstenried bei München statt. Veranstalter sind schulische und außerschulische Akteure des Projektes "WERTvoll MITeinander", das vor drei Jahren vom BLLV und dem VIA Bayern e. V. im Rahmen des Wertebündnis Bayern ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen drei Jahren wurden acht Schulen aller Schularten in ihren unterschiedlichen Prozessen interkultureller Schulentwicklung begleitet. In Folge dessen wurden in Kooperation mit der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen 15 Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten zu Beratern/innen für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse ausgebildet. "Wir wünschen uns, dass diese Experten bald in der Praxis eingesetzt werden", erklärte Lucic.

Weil die Interkulturalität an den Schulen längst Realität geworden ist und in Zukunft auch noch ansteigen wird, hält es der BLLV für dringend erforderlich, Prozesse der interkulturellen Schulentwicklung in Bayern voranzutreiben. "Vielfalt gehört im Schulalltag zur Normalität. Die meisten Schulen sind längst Orte der Integration. Daraus ergeben sich Chancen, aber auch Konflikte, denn nicht überall verlaufen Integrationsprozesse erfolgreich", erklärte Lucic. Aus ihrer Sicht brauchen die Schulen Unterstützung. Aktuelles Beispiel: die unüberschaubare Zahl zum Teil schwer traumatisierter Flüchtlingskinder, die derzeit in Übergangs- und Regelklassen unterrichtet werden.

"Die Schulen brauchen dringend entsprechende Ressourcen und unterstützende Maßnahmen", verlangte Lucic. Ziel müsse sein, Schüler, Eltern und Lehrer für interkulturelle Schulentwicklungsprozesse zu sensibilisieren. Dazu seien Veränderungen im Unterricht und bei Förderangeboten erforderlich. Um die Vielfalt zu fördern, sei es aber auch wichtig, Möglichkeiten zur Vernetzung zu schaffen. "Zum Nulltarif ist das nicht zu haben", erklärte die BLLV-Vizepräsidentin.

Die Fachtagung im November sei ein erster Anstoß. "Nach drei Jahren Projekterfahrung mit Interkultureller Schulentwicklung in Bayern wollen wir das Thema gerade jetzt noch einmal ins öffentliche Bewusstsein bringen. Wir hoffen, dass alle, die am Schulleben beteiligt sind, hellhörig werden. Jeder einzelne kann aktiv etwas dazu beitragen, dass sich Menschen in unserem Land nicht fremd fühlen müssen und Kinder sich unabhängig von ihrer Herkunft in unseren Schulen wohl fühlen und partizipieren können", sagte Lucic.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Pressestelle Bavariaring 37, 80336 München Telefon: (089) 72100129, Fax: (089) 72100155

(cl)

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