Pressemitteilung | Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.

BMU prognostiziert Nullwachstum für die Solarenergie

(Aachen) - Überall fordert die Bundesregierung eine Steigerung des Wirtschaftswachstums. Nur bei der Produktion von Solarstromanlagen macht sie eine Ausnahme.

Im Vorfeld zur Jahreskonferenz der Erneuerbaren Energien veröffentlichte das BMU eine Studie mit dem Titel "Vergütungszahlungen und Differenzkosten durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz". Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien durch das EEG den durchschnittlichen Haushalt heute mit rund 1,50 Euro, bis Mitte des kommenden Jahrzehnts mit 2,80 Euro und ab 2016 mit ständig sinkenden monatlichen Mehrkosten belastet, bzw. belasten wird.

Dieses erfreuliche Ergebnis erreicht die Studie durch folgenden Kunstgriff: Die bisherige rasante Zunahme der Solarstromanlagen wurde in der Prognose nicht fortgeschrieben, sondern für die kommenden Jahre wurde willkürlich nur noch ein gleichbleibender jährlicher Zubau neuer Solarstromanlagen - also Nullwachstum in der Solarmodulproduktion für den Binnenmarkt - angenommen.

Die Beschränkung auf kleine Mengen an Solarstromanlagen hält natürlich den Mischpreis der Erneuerbaren Energien niedrig, denn Solarstrom wird noch auf Jahre hinaus der teuerste Strom unter den Erneuerbaren Energien sein.

Der Verzicht auf weiteres Wachstum bei der Solarstromanlagen-Produktion verlängert allerdings die Zeitdauer der Unwirtschaftlichkeit, denn bei Nullwachstum, d.h. ohne Neubau von moderneren Solarfabriken ist ein technischer Fortschritt - und damit eine Verbilligung - in der Produktion nicht möglich. Wirtschaftlichkeit wird bekanntlich ja umso schneller erreicht, je höher die Zubauraten sind.

Hier gilt es, die Dringlichkeit zweier Alternativen gegeneinander abzuwägen: Entweder man entscheidet sich für einen stärkeren Ausbau der Solarenergie mit allen Vorteilen für neue Arbeitsplätze, Verringerung der Importabhängigkeit, Entwicklung einer Exportbranche, Verringerung der Umweltbelastung und bezahlt diesen Ausbau. Dabei nutzt man die Tatsache, dass die Kosten für die konventionellen Energien derzeit noch gering sind.

Oder man entscheidet sich dafür, das bisherige Wachstum der Solarenergie abzuwürgen. Wenn dann die Preise und die Umweltschäden der konventionellen Stromversorgung unerträglich hoch werden, zahlt man schließlich dann doch noch den Ausbau der Solarenergie - dann aber zusätzlich zu den hohen Kosten der konventionellen Stromerzeugung

Die zweite Alternative halten wir für unverantwortlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Solarenergie-Förderverein e.V. Pressestelle Herzogstr. 6, 52070 Aachen Telefon: (0241) 511616, Telefax: (0241) 535786

(sk)

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