Pressemitteilung | Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)

BÖLW begrüßt eine Reform der Gentechnikfrei-Kennzeichnung in der Neue-Lebensmittel-Verordnung (NLV)

(Berlin) - Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßt die Absicht der Koalition, parallel zum Gentechnikgesetz die „Ohne-Gentechnik-Verordnung“ praxisnäher zu gestalten.

„Österreich hat mit seiner Gentechnikfrei-Kennzeichung vorgemacht, wie man transparent macht, wenn Fleisch, Milch oder Eier aus konventioneller Erzeugung mit Futter ohne Gentechnik erzeugt wurden“, erklärt Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des BÖLW. „Dies ist wichtig, denn die EU-Vorgaben zur Kennzeichnung greifen hier nicht.“

Die österreichische Gentechnikfrei-Richtlinie habe sich seit 10 Jahren bewährt, weil sie klar abgrenzt, bis wohin zurückverfolgt werden müsse, ob gentechnisch veränderte Organismen im Produktionsprozess verwendet wurden. Im Gegensatz dazu werde von der Kennzeichnungsmöglichkeit der deutschen Verordnung so gut kein Gebrauch gemacht.

„Da Öko-Produkte immer ohne Gentechnik hergestellt werden, braucht unsere Branche kein zusätzliches Label „gentechnikfrei“", betont Löwenstein. Trotzdem habe auch die Ökologische Lebensmittelwirtschaft großes Interesse daran, dass eine solche Regelung in der Praxis funktioniert. Denn wenn konventionelle Bauern und die Verarbeiter ihrer Produkte die Verbraucher auf eine gentechnikfreie Produktionsweise hinweisen könnten, entstehe ein zusätzlicher Grund auf den Anbau von Gentechnik-Pflanzen zu verzichten. „Und je weniger davon angebaut wird, desto geringer ist das Risiko für Biobauern und Imker, kontaminiert zu werden“ folgert der BÖLW Vorsitzende.

„Entscheidend ist es, dass die Verbraucher sich durch ihre Kaufentscheidung gegen den Einsatz der Gentechnik dort wenden können, wo sie am problematischsten ist: bei lebenden, vermehrungsfähigen Organismen im offenen System der Natur, von wo aus sie nicht zurück geholt werden können“ resümiert Löwenstein.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) Pressestelle Marienstr. 19-20, 10117 Berlin Telefon: (030) 28482-300, Telefax: (030) 28482-309

(tr)

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