BREKO-Mitgliederversammlung legt Finger in die Wunden des TK-Wettbewerbs / "Ein kleiner Windhauch und die Regulierung ist beim Teufel"

(Bonn) - Im Rahmen seiner zweitägigen Mitgliederversammlung hat der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften BREKO am 15. November seinen siebenköpfigen Vorstand im Amt bestätigt. Zum Präsidenten wurde nun im dritten Jahr hintereinander Udo Pauck (NetCologne, Köln) gewählt. Stellvertretender Präsident ist - ebenfalls zum dritten Mal - Horst Schäfers (ISIS, Düsseldorf). Dr. Hans Konle (M"net, München) wurde erneut zum Schatzmeister bestellt.

Im Rahmen des Abendempfangs am 14. November in Bonn betonte Prof. Dr. Miriam Meckel, Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, Internationales und Medien beim Ministerpräsidenten des Landes NRW, die gute Positionierung der City- und Regionalcarrier im künftigen Wettbewerb. "In Zeiten der Marktkonsolidierung zeigt sich, dass es richtig war, auf eine eigene Infrastruktur und damit auf ein langfristiges Engagement im deutschen Telekommunikationsmarkt zu setzen", so Meckel. Besondere Bedeutung komme der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes zu, das diese Leistungen zu würdigen habe, sowie auch der Regulierung, die mehr als bisher zur Stabilisierung des Wettbewerbs beitragen müsse, sagte die Staatssekretärin.

Bereits im Rahmen der vorausgegangenen Tagung hatte BREKO-Präsident Udo Pauck die Bundesregierung wegen ihrer Haltung zur Betreibervorauswahl im Ortsnetz (Call by Call) scharf angegriffen: "Die Bundesregierung hat hier durch eine einseitige Pressearbeit erheblich dazu beigetragen, dass viele Verbraucher eine abwartende Haltung eingenommen haben", beklagt Pauck und sieht die Wechselbereitschaft von Telefonkunden gehemmt. Mit Blick auf die Krise um Mobilcom ergänzt BREKO-Vize Horst Schäfers: "Der Staat kümmert sich nie um kleine Unternehmen, aber wenn große in Schwierigkeiten kommen, ist er schnell dabei." Für die künftigen Anbieter von Call by Call im Ortsnetz, die ebenso wie das Büdelsdorfer Unternehmen weitgehend ohne eigene Infrastruktur auskommen, schließt Schäfers eine gleichlaufende Entwicklung nicht aus. Bis dahin hätten diese allerdings das Potential, gesunde Wettbewerber ins Aus zu manövrieren. Jörg Sander, Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post gab ein anderes Grundsatzproblem der gegenwärtigen Wettbewerbssituation zu bedenken: "Die Telekom konnte bislang beliebig in Märkte reingehen, auch zu Dumpingpreisen." Der frühere Chef der Behörde, Klaus-Dieter Scheurle, sieht die von ihm angestoßene Regulierung wegen der Summe der unbefriedigenden Tendenzen grundsätzlich in Gefahr und warnt: "Ein kleiner Windhauch aus der falschen Richtung und die ganze Entwicklung ist beim Teufel."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e.V. (breko) Königswinterer Str. 310 53227 Bonn Telefon: 0228/2499970 Telefax: 0228/2499972