Pressemitteilung | Bundesverband Glasfaseranschluss e.V (BUGLAS)

BUGLAS-Mitgliedsunternehmen treiben auch 2016 Glasfaserausbau bis in die Gebäude und Haushalte weiter voran

(Köln) - Deutscher Glasfaserverband spricht sich bei seinem Sommerfest in Norderstedt für Abkehr von kurzfristigen Breitbandzielen und verlässliche Rahmenbedingungen aus - Keynote von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Meyer

Die im Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS) organisierten Unternehmen haben den Glasfaserausbau bis in die Gebäude und Haushalte (Fiber to the Building/Home, FttB/H) in der ersten Jahreshälfte 2016 weiter vorangetrieben und dabei die Ausbaugeschwindigkeit teilweise sogar noch erhöht. Mit dieser positiven Botschaft eröffnete BUGLAS-Präsident Jens Prautzsch das Sommerfest des deutschen Glasfaserverbands am 28. Juni in Norderstedt. Der BUGLAS hält damit an seiner Prognose fest, dass die Verbandsunternehmen in diesem und den beiden folgenden Jahren insgesamt etwa eine weitere Million Haushalte und etliche tausend Unternehmen über die leistungsfähigste Anschlusstechnologie mit superschnellem Internet versorgen werden.

Eine klare Absage erteilte Prautzsch den kurzfristigen Bandbreitenzielen der Politik. Diese würden nicht nur den Blick auf die Notwendigkeiten der Gigabitgesellschaft verstellen, sondern über ihr Einfließen beispielsweise in Regulierungsentscheidungen wie etwa zum Einsatz von Vectoring dazu führen, dass sich die Rahmenbedingungen für den FttB/H-Ausbau deutlich verschlechterten. Von der Bundesnetzagentur erwartet der BUGLAS-Präsident daher, dass sie künftig die vom Telekommunikationsgesetz vorgegebenen gleichrangigen Regulierungsziele "Förderung chancengleichen Wettbewerbs" und "Förderung des Aufbaus nachhaltiger NGA-Infrastrukturen" wieder entsprechend berücksichtigt. Deutliche Kritik äußerte Prautzsch vor diesem Hintergrund an der Vorgehensweise des Regulierers beim Konsolidierungsentwurf zum Einsatz von Vectoring in den Nahbereichen der Hauptverteiler. Mit dem Zurückziehen des ersten Notifizierungsentwurfs und der unmittelbaren Einreichung des neuen Entwurfs an die Kommission werden nach Auffassung des BUGLAS mindestens zwei vorgesehene Verfahrensschritte ausgehebelt. Zudem, so Prautzsch, könne die Umsetzung der von der Kommission in ihrem "Serious Doubts-Letter" geäußerten fünf zentralen Kritikpunkte durch die Bundesnetzagentur nur als absolut unzureichend bewertet werden: Zwei der Bedenken der Kommission seien überhaupt nicht aufgegriffen, zwei weitere zwar aufgegriffen, aber nicht ausgeräumt worden.

Im ersten Fachvortrag des Nachmittagsprogramms erläuterte Jörg Rink, langjähriger Projektleiter des Glasfaserausbaus der Stadtwerke Saarlouis, warum nur eine eigene, hochleistungsfähige IKT-Infrastruktur einen sicheren Betrieb und eine effiziente Steuerung der Energienetze der Zukunft gewährleisten kann. Im Anschluss beleuchtete Walter Haas, Geschäftsführer von Huawei Deutschland, die technologischen Perspektiven, die sich aus den Treibern Video, Cloud und Internet of Things für Netzbetreiber und Diensteanbieter im Hinblick auf "On Demand-Networks" ergeben. Nico Lumma, Co-Vorsitzender der Initiative D64 und bild.de-Kolumnist, richtete in seinem Beitrag den Blick auf die gesellschaftspolitischen Implikationen der Digitalisierung und forderte unter anderem den Einsatz von Lern-Apps in der Ausbildung ein.

Abschließend diskutierte eine aus Mitgliedern der Netzallianz Digitales Deutschland bestehende Talk-Runde unter der Moderation von Tim Brauckmüller, Geschäftsführer des Breitbandbüros des Bundes, über den Beitrag der Netzallianz zu Deutschlands Weg in die Gigabitgesellschaft. Patrick Helmes, Bereichsleiter Kommunikation und Recht NetCologne, Marcus Isermann, Leiter Politische Interessenvertretung Regulierung und Bundesländer Deutsche Telekom, Dr. Tobias Miethaner, Leiter der Abteilung Digitale Gesellschaft im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Dr. Wolf Osthaus, Mitglied der Geschäftsleitung Unitymedia, und Jörn Schoof, Leiter Corporate Affairs M-net, erläuterten dabei ihre Sichtweisen zu den Themen Breitbandförderung, Open Access und Wholesale/-buy sowie zu den für den weiteren Breitbandausbau der unterschiedlichen Anschlusstechnologien notwendigen Rahmenbedingungen.

Die traditionelle abendliche BUGLAS Fiber Night wurde vom schleswig-holsteinischen Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie, Reinhard Meyer, mit der Keynote "Breitband 2030 - Schleswig-Holstein als Vorbild für Deutschland?" eröffnet. Sein Bundesland, so Meyer, setze mit dem Ziel, bis 2030 eine flächendeckende FttB/H-Versorgung zu erreichen, als einziges bereits heute auf die allein zukunftsfähige Anschlusstechnologie. Für den schon heute guten Versorgungsgrad - knapp jeder vierte Haushalt in Schleswig-Holstein ist bereits mit FttB/H versorgt - und die erfolgreiche Umsetzung der Breitbandstrategie benannte der Minister vier zentrale Faktoren: Eine hohe Anzahl an regional verwurzelten Anbietern sowie hohes bürgerschaftliches Engagement, das sich beispielsweise in Bürgerbreitbandgesellschaften manifestiere, Kooperation und Koordinierung mit dem Breitbandkompetenzzentrum des Landes als zentraler Schaltstelle, innovative Instrumente wie einem Zinssubventionsprogramm oder einem Landes-Backbone-Konzept sowie eine intensive politische Begleitung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Glasfaseranschluss e.V (BUGLAS) Pressestelle Bahnhofstr. 11, 51143 Köln Telefon: (02203) 20210-0, Fax: (02203) 20210-88

(sy)

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