Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND für Energiezukunft ohne Atomkraft und Kohle

(Berlin) - Mit vier AKW-Modellen vor dem Kanzleramt demonstrierte heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für den Ausstieg aus der riskanten Atomkraft und gegen Laufzeitverlängerungen. Die Modelle symbolisierten die Atommeiler Biblis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel. Deren Abschaltung sei das Mindeste, was in dieser Legislatur erreicht werden müsse, sagte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm.

Es gehe nicht an, dass Atomkraftwerke mit krummen Tricks in die nächste Wahlperiode hinübergerettet würden. Timm: „Vom Energiegipfel erwarten wir klare Signale für klimafreundliche und sichere Alternativen. Die atom- und kohlestromfreie Energieerzeugung muss gefördert werden. Dazu gehören erneuerbare Energien, hocheffiziente Gaskraftwerke und die bislang vernachlässigte Kraft-Wärme-Kopplung. Ein riesiges Potenzial steckt auch im sparsamen und effizienten Verbrauch.“

Mit dem zum offiziellen Energiegipfel parallelen „Gegengipfel“ vor dem Kanzleramt will der BUND für die Vision einer umweltfreundlichen und sicheren Energieperspektive werben. Timm: "Bundeskanzlerin Angela Merkel darf sich von den Chefs der großen Stromunternehmen nicht blenden lassen. Die von den Energiekonzernen angepriesenen kohlendioxidfreien Kohlekraftwerke sind bisher reines Wunschdenken. Fakt ist: Wenn die Stromkonzerne in Kohlekraftwerke investieren, schaden sie dem Klimaschutz.“

Der BUND forderte außerdem, künftig bei der Zuteilung von Zertifikaten für den Emissionshandel Steinkohle- und Braunkohle-Kraftwerke wegen ihres hohen Kohlendioxid-Anteils schlechter zu stellen als effiziente Gaskraftwerke und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung.

Beschlossen werden müssten auch konkrete Maßnahmen zur Energie-Einsparung. Dazu gehörten ehrgeizige Programme für den Wärmeschutz von Gebäuden, Höchstverbrauchsstandards bei Klima- und Lüftungsanlagen sowie stand-by-Verbote für Unterhaltungselektronik. Dringend erforderlich sei ein Wärmegesetz, das sparsames Heizen mit Sonnenkraft, Biomasse und anderen erneuerbaren Energien gesondert fördere. Nötig sei auch die Senkung des Spritverbrauchs von Autos. Ein Energiegipfel, der dieses Thema ausspare, stelle sich nicht den Aufgaben der Zeit. „Den Versprechen der Industrie, sparsamere und klimafreundlichere Fahrzeuge zu bauen, müssen endlich Taten folgen“, sagte Timm.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

(sk)

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