Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

BVMed-Umsatzentwicklung 1. Quartal 2004: Gemeldeter Umsatz in der Medizinprodukteindustrie rückläufig

(Berlin) - Die Umsatzentwicklung der über 200 Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie, BVMed, ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Das geht aus der Statistik der gemeldeten Umsätze des 1. Quartals 2004 hervor. Lag das Umsatzwachstum im 1. Quartal 2003 noch 3,1 Prozent über dem Vorjahresergebnis, so betrug es im 1. Quartal 2004 nur 2,4 Prozent. BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt machte die Verunsicherung der Ärzte und Patienten durch die Gesundheitsreform sowie die erschwerten Rahmenbedingungen für die Industrie- und Handelsunternehmen durch Preisdruck und bürokratische Hemmnisse für die negative Entwicklung verantwortlich.

Besonders alarmierend ist die Situation in den Teilbereichen Verbandmittel, Einweg-OP-Material, aber auch Inkontinenz- und Stomaprodukte. Der Verbandmittelbereich stagniert nahezu bei einem gemeldeten Umsatzplus von 0,4 Prozent. Einweg-OP-Materialien gingen gegenüber dem Vorjahresquartal sogar um 0,4 Prozent zurück. Gleiches gilt mit minus 0,5 Prozent für Inkontinenz- und Stomaprodukte, angesichts der demographischen Entwicklung mit steigenden Fallzahlen eigentlich ein klassischer Wachstumsmarkt.

Die sich immer weiter abschwächende Umsatzentwicklung in Deutschland liegt deutlich unter der Weltmarktentwicklung, die bei plus 7 Prozent liegt. Der Druck auf die Preise aufgrund der Defizite der Krankenkassen hält dabei weiter an und wird durch die Regelungen der Gesundheitsreform sogar noch verstärkt, so der BVMed. Hinzu kommen steigende Kosten durch höhere Vertriebsausgaben und steigende Rohstoffpreise. Die Gewinnsituation der Unternehmen bleibt damit extrem angespannt. Die Deckungsbeitragsrechnungen der Unternehmen weisen zunehmend rückläufige Ergebnisse aus.

Die Hauptforderung des BVMed in der Diskussion um die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens: „Wir brauchen eine neue Gesundheitswirtschaft mit mehr wettbewerblichen Elementen, mehr Eigenverantwortung der Versicherten und ein innovationsfreundlicheres Klima für die Unternehmen, um die Chancen des Wachstumsmarktes Gesundheit besser zu nutzen“, so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt.

Die Hersteller von Medizinprodukten beschäftigen in Deutschland über 100.000 Menschen. Die Ausgaben für Medizinprodukte betrugen 2002 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt 19 Mrd. Euro. Davon entfielen 12 Mrd. Euro auf den ambulanten Bereich (Hilfsmittel, sonstiger medizinischer Bedarf) und 7 Mrd. Euro auf den stationären Bereich (Sachkosten im Krankenhausbereich). Der Weltmarkt für Medizintechnologien betrug 2002 rund 170 Mrd. Euro. Deutschland ist nach den USA und Japan der drittgrößte Markt der Welt im Bereich der Medizinprodukte.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: 030/246255-0, Telefax: 030/246255-99

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