Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

BVMed zum Jahreswechsel: "Rückkehr zur Politik des Dialogs"

(Berlin) - Eine Rückkehr zur "Politik des Dialogs" hat BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt zum Jahreswechsel angemahnt. Die anstehende strukturelle Gesundheitsreform sei nur gemeinsam mit allen Partnern im Gesundheitswesen zu schultern, aber nicht im Konfrontationskurs gegen die Leistungserbringer. "Langfristig kann nur eine grundlegende Neugestaltung des Gesundheitswesens mit mehr Wettbewerb, mehr Eigenverantwortung der Versicherten und marktorientierten Beziehungen eine bezahlbare und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherstellen", so der BVMed.

Der Handlungsdruck zur Erneuerung, Verbesserung und Zukunftssicherung des deutschen Gesundheitssystems wächst. Kostendämpfungsmaßnahmen und Budgetierungen sind dabei nach Ansicht des BVMed keine Zukunftslösung. Klar sei: Der medizinisch-technische Fortschritt ist mit den endlichen Mitteln eines solidarischen Finanzierungssystems heutiger Art künftig nicht leistbar. Die Rationierung von Leistungen aufgrund einer Budgetpolitik kann aber kein Konzept der Zukunft sein. "Wir müssen gemeinsam Gesundheit gestalten. Dafür brauchen wir mehr Offenheit und Verständnis untereinander."

Die Medizinprodukte- und Medizintechnologiebranche benötige vor allem mehr Planungssicherheit als Grundlage für ihre Entscheidungen. "Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, innovative Medizinprodukte und Medizintechnologien für eine optimale Gesundheitsversorgung entwickeln zu können." Für ein innovationsfreundliches Klima im deutschen Gesundheitswesen hatte der BVMed vor kurzem folgendes 7-Punkte-Programm genannt:

1. Industrie und Handel benötigen Planungssicherheit durch Kontinuität. Wir benötigen ein langfristiges Reformkonzept, das auf eine breite Basis gestellt ist.
2. Bei der anstehenden Gesundheitsreform darf die Frage nach neuen oder optionalen Finanzierungsmodellen nicht länger ausgeklammert werden.
3. Die sektorale Budgetierung muss abgeschafft werden. Sie ist innovationshemmend und führt zur Rationierung von Gesundheitsleistungen.
4. Das neue Fallpauschalensystem im Krankenhaus muss offen für Innovationen der Medizintechnologie bleiben.
5. Die Bewertungsrelationen im DRG-Katalog für Fallpauschalen mit hohem Sachkostenanteil müssen deutlich aufgewertet werden.
6. Die Aufnahme neuer Medizinprodukte und Behandlungsmethoden im ambulanten Bereich - Stichwort: EBM-Katalog und Hilfsmittelverzeichnis - muss deutlich entbürokratisiert und beschleunigt werden.
7. Die Entscheidungspraxis der Bundesausschüsse über neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden muss transparenter und beschleunigt werden.

"Nur in einem deutlich geänderten Klima können wir auch künftig umfangreich in Forschung und Entwicklung investieren und gemeinsam mit Ärzten und Wissenschaftlern innovative Behandlungsmethoden entwickeln, die Leben retten, Gesundheit erhalten und die Lebensqualität verbessern", so der BVMed abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Reinhardtstr. 29 b 10117 Berlin Telefon: 030/2462550 Telefax: 030/24625599

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