Pressemitteilung | Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)

Bahnchef Mehdorn fordert von der Politik Verteuerungen der Straße und lässt die bahneigene Spedition Schenker die Preise im Straßentransport drücken

(Frankfurt am Main) – Mit welch rüden Mitteln Manager heute ihre Forderungen durchsetzen ist nicht erst seit der Kapitalismusdiskussion ins Gerede gekommen. Auch die Manager der Bahn AG machen dabei keine Ausnahme. Während Bahnchef Mehdorn in seiner Bilanzpressekonferenz vor wenigen Tagen noch den „billigen Straßentransport“ anprangerte und von der Politik zur Kostensteigerung eine Verdoppelung der Lkw-Maut einforderte, lässt er jetzt sein Speditionsunternehmen die umgekehrte Richtung marschieren. „Bevorzugte Transportunternehmen“ im Auftragsverhältnis mit Schenker erhielten in diesen Tagen Post, in denen eine monatliche Rückvergütung auf Frachtumsätze verlangt wird, um die „Einkaufspreise entsprechend den Marktanforderungen“ anzupassen. Begründet wird dies mit dem starken Wandel nach der EU-Osterweiterung.

Wieder einmal soll der Mittelstand dafür bezahlen, dass einige Manager am Standort Deutschland nicht mehr ein noch aus wissen und Bahnchef Mehdorn kein Konzept für seinen Bereich Güterverkehr hat. Man kann getrost Transportunternehmen mit dem Standort Deutschland empfehlen, der unanständigen Schenker-Preisofferte mit den Inhalten der Pressekonferenz des Bahnchefs Mehdorn zu antworten. Mehdorn selbst fordert höhere Kosten für die Straße. Anstand und Moral scheinen in der Firmenkultur der DB AG kein besonders hohen Stellenwert zu haben, wenn es um den Bilanzgewinn geht. Geradezu grotesk mutet es an, wenn auf dem Schreiben mit pauschalen Preissenkungsforderungen das IOC-Logo mit dem Untertitel „Co-Partner Deutschland“ auftaucht. Daneben steht: „Die Kunden fordern eine bessere Qualität bei gleichzeitig sinkenden Preisen“.

Der BGL empfiehlt denjenigen, die die Arbeit in Deutschland verrichten, diese Form der Olympiade mit Stillstand zu beantworten. Schließlich kann es nicht angehen, dass der oberste Bahnchef Preise hoch für die Straße fordert und seine eigene Spedition die Preise weiter drückt. Herr Mehdorn wird mit Sicherheit bei seiner nächsten Bilanzkonferenz wieder über Sozialdumping klagen, das diejenigen Fahrer speziell aus Osteuropa nach Deutschland bringen, die für einige Prozent weniger dem Preisdiktat von Schenker „noch“ folgen konnten. Für das deutsche Transportgewerbe ist schon längst das Ende der Fahnenstange erreicht. „Besser stehen bleiben als tot fahren“, meint man dazu in der BGL-Zentrale.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) Breitenbachstr. 1, 60487 Frankfurt Telefon: 069/79190, Telefax: 069/7919227

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