Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Bahnindustrie verzeichnet 2002 Rekordumsätze von 8,4 Milliarden Euro / Anteil des Exportgeschäfts nimmt weiter zu

(Berlin) - Die Umsätze der Bahnindustrie sind im zurückliegenden Jahr auf die Rekordhöhe von 8,4 Mrd. Euro gestiegen. "Zu diesem Wachstum tragen Fahrzeuge und Infrastruktur in gleichem Maße bei", so Dr. Dieter Klumpp, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie, auf der Jahrespressekonferenz in Berlin. "Außerdem verschieben sich die Umsatzanteile immer mehr zugunsten des Auslandsgeschäftes".

Die Auftragseingänge haben sich im vergangenen Jahr auf hohem Niveau bei 9,3 Mrd. Euro gehalten. Auch hier erhöhe sich der Anteil des Exportgeschäfts kontinuierlich und liege inzwischen bei 46 Prozent, sagte Klumpp. Seiner Meinung nach werden neue Verkehrsverträge der Länder mit der DB AG und anderen Bahnen in diesem Jahr zu weiteren Bestellungen für den Regionalverkehr führen, wenn auch auf etwas verhaltenerem Niveau als zunächst erhofft.

Die Anzahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Jahr auf 38.700, ein Plus von knapp 8 Prozent. Hintergrund dieser positiven Entwicklung sei vor allem die Perspektive eines gemeinsamen europäischen Marktes mit wachsendem Schienenverkehr für Personen und Güter, so Klumpp.

Auf die Bedeutung der geplanten Lkw-Maut verweist Michael Clausecker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes: "Sie führt in etwa zu einer Gleichstellung der Kosten von Straße und Schiene. Das betrachten wir zunächst als fair". Allerdings müsse eine eventuelle Mautkompensation des Straßengewerbes auch für den Schienengüterverkehr erfolgen. Zudem müssten die geplanten Einnahmen in die gesamte Verkehrsinfrastruktur investiert werden: "Diese Zweckbindung der Mittel ist für uns sehr wichtig und deckt sich im Übrigen genau mit den Forderungen des letzten EU-Weißbuchs zur Verkehrspolitik", so Clausecker.

Mit dem aktuellen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans könne die Bahnindustrie nicht zufrieden sein. So sehe dieser Entwurf nur noch 43 Prozent der Gesamtmittel für die Schiene vor - gegenüber 47 Prozent im letzten Verkehrswegeplan der Kohl-Regierung von 1992. Clausecker wörtlich: "Wir fordern die Bundesregierung auf, politisches Wollen und Handeln in Einklang zu bringen und Investitionen in die Schieneninfrastruktur mindestens auf dem heutigen Niveau von etwa 4,4 Mrd. Euro pro Jahr zu verstetigen". Die kürzlich erfolgte politische Einigung zum 2. Eisenbahnpaket begrüßte Clausecker ausdrücklich und lobte hierbei das Engagement von Verkehrsminister Stolpe. Allerdings "verschenken die europäischen Gesetzgeber bereits heute ein Stück Wettbewerbsfähigkeit der Schiene, falls die Kabotagebegrenzung tatsächlich erst im Jahr 2008 fällt".

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289 - 0, Telefax: 030/206289 - 50

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