Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Ballungsräume wachsen an den Rändern / 2011 insgesamt 21,7 Prozent mehr Wohnungen als 2010 genehmigt / Weiterhin starker Nachfrageüberhang in den Ballungsgebieten

(Berlin) - Trotz der gestiegenen Baugenehmigungszahlen im Jahr 2011 befindet sich der Mietwohnungsneubau nach Analyse des Immobilienverbands IVD insbesondere in Ballungsgebieten weiter unter Bedarf. Die vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zeigten, dass der Mietwohnungsneubau überproportional in den kleinen Städten stattfindet. So haben sich die Baugenehmigungen in Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 30.000 und 50.000 nahezu verdreifacht und in Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern fast verdoppelt. In Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner betrug der Anstieg der in Mehrfamilienhäusern genehmigten Wohnungen allerdings nur noch rund ein Drittel. "In den Ballungszentren mit positiver Bevölkerungsbilanz besteht ein besonders großer Nachfrageüberhang", erklärt IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen hingegen, dass das Neubaupotenzial nicht in den gesuchten Lagen der Großstädte selbst verwirklicht werde, sondern in den kleineren Städten im Umfeld der Metropolen. Nach Einschätzung des IVD ist die vergleichsweise geringe Neubautätigkeit in den Großstädten unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich gegen die Bauprojekte häufig Protest auf lokaler Ebene formiert. "Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass Neubaupläne in den Großstädten auf den Widerstand der Nachbarn stoßen", sagt Kießling. "Immer öfter positionieren sich Bürgerinitiativen gegen Neubauvorhaben und versuchen, diese zu verhindern." Auf diesem Weg werde die Wohnungsknappheit in den nachgefragten Lagen der Städte nicht behoben.
Unter den fünf Städten mit dem größten absoluten Zuwachs an neu genehmigten Geschosswohnungen befänden sich zwar München (+2.676 Genehmigungen, insgesamt: 6.805), Berlin (+1.459 Genehmigungen, insgesamt: 3.520), Frankfurt (+1.298 Genehmigungen, insgesamt: 3.270) und Hamburg (+759 Wohnungen, insgesamt: 3.358). Setzt man diese Zahlen jedoch ins Verhältnis zur Größe dieser Städte, zeigt sich, dass hier noch weit mehr getan werden muss. In Berlin kommen beispielsweise nur 10,1 und in Hamburg lediglich 18,7 genehmigte Wohnungen auf 10.000 Einwohner. "Der Trend verdeutlicht sich: Auch in Zukunft wird nicht jeder Wohnungswunsch erfüllt werden können", so Kießlings Resümee.
Insgesamt wurden 2011 in Deutschland 228.400 Wohnungen genehmigt. Dies seien 40.700 Wohnungen oder 21,7 Prozent mehr als 2010. Von den genehmigten Wohneinheiten entfielen 84.913 auf Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Dies entspreche einem Anstieg von 26,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern sei der Anstieg der Genehmigungen mit 19,6 beziehungsweise 7,3 Prozent geringer ausgefallen. Insgesamt habe sich der positive Trend des vergangenen Jahres fortgesetzt und sich im Laufe des Jahres 2011 deutlich gesteigert.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Jürgen Michael Schick, Bundespressesprecher / Vizepräsident, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Littenstr. 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 275726-0, Telefax: (030) 275726-49

(cl)

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