Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Bankenpräsident: Wachstumsschwäche der Schwellenländer ist kein Grund zur Besorgnis

(Berlin) - "Die Sorge vor einem Abrutschen der Weltwirtschaft in eine neuerliche Krise ist überzogen", erklärt Jürgen Fitschen, Präsident des Bankenverbandes und Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Bank AG anlässlich der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Lima. "Dass sich das konjunkturelle Klima in den Schwellenländern abkühlt, ist zum Teil eine normale Korrektur vorangegangener Überhitzung", so Fitschen. Zudem würden einige Länder hausgemachte Strukturprobleme aufweisen. Grundsätzlich werden die Schwellenländer aber - mit einem etwas niedrigeren Tempo - weiter wachsen.

Einen Teil der schwächelnden Entwicklung könnten zudem die Industriestaaten auffangen. So befinde sich die USA in einem soliden Aufschwung und auch der Euro-Raum erhole sich konjunkturell. Die gesamte Weltwirtschaft könnte daher nach einem recht moderaten Plus von rund 3 Prozent in diesem Jahr im kommenden Jahr wieder leicht an Tempo gewinnen.

Eine von Ökonomen teilweise geforderte expansivere Fiskalpolitik, um die Nachfrage zu steigern, sieht Fitschen skeptisch: "In den meisten Ländern hat das schwächere Wirtschaftswachstum hartnäckige strukturelle Ursachen. Eine expansivere Wirtschaftspolitik kann diese fundamentalen Probleme nicht beseitigen, sondern allenfalls übertünchen."

Bedenken, dass ein möglicher Zinsschritt der amerikanischen Notenbank Fed zu abrupten Kapitalbewegungen führe und damit die wirtschaftlich schwierige Lage der Schwellenländer weiter verschärfe, teilt Fitschen nicht. "Ich bin zuversichtlich, dass es der Fed gelingt, den weiteren Anpassungsgrad der amerikanischen Geldpolitik behutsam und mit der gebotenen Umsicht zu steuern. Ein Zinsschritt wäre in dieser Hinsicht keine Gefahr. Er würde vor allem unterstreichen, dass die US-Wirtschaft inzwischen so robust ist, dass sich auch die Geldpolitik allmählich aus dem Krisenmodus verabschieden kann."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Fax: (030) 16631399

(cl)

NEWS TEILEN: