Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Bauernverband sollte Milchmarktrealitäten endlich anerkennen

(Berlin) - Es ist schon zum gewohnten Ritual geworden: Nach negativen Kontraktabschlüssen lassen Teile der Molkereiwirtschaft und des Bauernverbands regelmäßig verlautbaren, einzelne Milchviehhalter bzw. der BDM sei dafür verantwortlich.

So auch ganz aktuell: "Offensichtlich habe das Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandel (gemeint ist Aldi) die düsteren Prognosen einiger Anhänger der Milchquote zu ernstgenommen. So sei immer wieder kolportiert worden, mit dem Ende der Quotenregelung steige die Milchmenge an. Diese Vermutung geht aber an der derzeitigen Realität völlig vorbei", wird ein führender Landvolkvertreter Niedersachsens zitiert. "Mit derartigen völlig absurden Vorwürfen wird ganz offenkundig versucht, von eigenen Fehleinschätzungen abzulenken", kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.
Seit Wochen sinken die Börsennotierungen für Butter, Milchpulver und Käse auf globaler und auch auf nationaler Ebene kontinuierlich. Schaber weiter: "Auch die Einkäufer des Handels sind doch in der Lage, die aktuelle Marktentwicklung an den Börsen abzulesen. Will man das ernsthaft ebenfalls dem BDM und einzelnen Milchviehhaltern anlasten?"

"Wenn die Milchmarktlage so gut wäre, wie sie von Bauernverbandsvertretern beschrieben wird, stellt sich außerdem die Frage, warum die Molkereiwirtschaft dann überhaupt solchen Kontraktabschlüssen zustimmt. Dann müsste sie im Gegenteil Spielraum für Verhandlungen haben", erklärt Romuald Schaber. "In einer Marktsituation mit leeren Lagern und einer stimulierten Nachfrage dürfte es tatsächlich zu keinen Preissenkungen kommen - oder wenn doch, müssten die Verhandlungsführer der Molkereiunternehmen wegen Unfähigkeit sofort ausgewechselt werden."

Der BDM fordert den Bauernverband auf, sich endlich an einer konstruktiven Diskussion für die Lösung derartiger Marktentwicklungen zu beteiligen statt immer nur nach Schuldigen zu suchen.
"Dass sich die Marktsituation so negativ zugespitzt hat, zeigt doch einmal mehr, wie falsch es ist, sich schon gegen jede Überlegung zu sperren, wie man Milchmarktkrisen entgegenwirken könnte", appelliert BDM-Vorsitzender Schaber an die Vernunft aller Marktbeteiligten. "Die realen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wir befinden uns längst in einer weiteren Milchkrise!"

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(sy)

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