Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Baugewerbe zum aktuellen Wohngeld- und Mietenbericht der Bundesregierung: Gegen steigende Mieten hilft nur Bauen!

(Berlin) - "Gegen steigende Mieten hilft keine Mietpreisbremse. Gegen steigende Mieten helfen nur neue Wohnungen und die muss man bauen." So der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, zu dem gestern vorgestellten Wohngeld- und Mietenbericht der Bundesregierung.

Pakleppa weiter: "Der Wohnungsneubau in den Ballungszentren ist unter 2.500 Euro pro qm kaum machbar, rechnet man alle Kosten, wie z.B. auch die Grundstückskosten in die Kalkulation ein. Daraus errechnen sich Kostenmieten von 10 bis 12 Euro pro qm Wohnfläche. Will man diesen Kreis durchbrechen, muss die Politik sich mehr einfallen lassen als eine Mietpreisbremse, wie z.B. eine deutliche Erhöhung der Afa; die Kommunen müssen zusätzlich bereit sein, Bauland günstiger als bisher zur Verfügung zu stellen, und die Länder sollten darüber nachdenken, ob die Erhöhung der Grunderwerbsteuer tatsächlich der richtige Weg ist."

Vor dem Hintergrund massiv steigender Flüchtlingszahlen fordert das deutsche Baugewerbe, dessen Firmen zu mehr als 90 Prozent den Wohnungsbau in Deutschland leisten, eine Erhöhung der Afa, die Zweckbindung der Entflechtungsmittel für den Sozialen Wohnungsbau sowie die Aufnahme von sog. Typenhäusern in die Musterbauordnung des Bundes und die Landesbauordnungen der Länder, um die Genehmigungsverfahren abzukürzen. Es kann nicht sein, dass die Kommunen für einen Quadratmeter im Container mehr als 2.500 Euro ausgeben müssen, wenn sie denselben Quadratmeter in einem regulären Gebäude für 1.500 Euro bekommen können. Die Bauunternehmen können schnell bauen, wenn Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich reduziert werden.

"Es kann auch nicht sein, dass in Ostdeutschland Wohnungen in Größenordnung leerstehen, die aber vor eine Neuvermietung bzw. Neubelegung mit Flüchtlingen erst nach den neuesten Elektro- und Wasserbestimmungen saniert werden müssen, und nur weil Wasser und Strom abgemeldet waren. Wir haben nicht den Eindruck, dass sich irgend etwas bewegt. Es kann nicht sein, dass die Bauminister der Bundesländer ernsthaft darüber diskutieren, die um 500 Mio. Euro aufgestockten Kompensationsmittel für den sozialen Wohnungsbau tatsächlich auch zweckgebunden einzusetzen. Wer mehr Wohnungen haben möchte, muss dafür sorgen, dass sie gebaut werden. Die Bauminister von Bund und Ländern haben es in der Hand, auf ihrer Konferenz heute und morgen die entsprechenden Beschlüsse zu fassen und anschließend auch in die Tat umzusetzen." So der Hauptgeschäftsführer des größten und ältesten Bauverbandes.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) Pressestelle Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 203140, Fax: (030) 20314419

(dw)

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