Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauhauptgewerbe im September 2014: / Herbstbelebung am Bau fällt aus: Umsätze legen nur um 1 Prozent zu, Auftragseingänge sinken um 1 Prozent.

(Berlin) - Nach einer Sommerflaute mit rückläufigen Umsätzen fällt in der Bauwirtschaft auch die Herbstbelebung aus: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, legte der baugewerbliche Umsatz der Betriebe im Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten im September gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert nur um nominal 1,3 Prozent zu. Die Branche hatte mit einem stärkeren Plus gerechnet, insbesondere, da die Unternehmen noch über vergleichsweise hohe Auftragsbestände verfügen und ihnen im September sogar ein Arbeitstag mehr zur Verfügung stand als im entsprechenden Vorjahresmonat. Aufgrund des starken ersten Halbjahres ergibt sich für die ersten drei Quartale aber immer noch ein Plus von 6,7 Prozent. Für die Zukunft müssen sich die Bauunternehmen aber auf schwierigere Zeiten einstellen, der Auftragseingang ist im September um nominal 1,1 Prozent zurückgegangen (real: -2,4 Prozent), das war der vierte Rückgang in Folge. Damit schmilzt das Auftragspolster weiter ab: Insgesamt lag die Ordertätigkeit in den ersten neun Monaten nur noch um 0,8 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (real: - 0,6 Prozent).

Im Gegensatz zu den Vormonaten, in denen der Rückgang des Auftragseingangs auf eine schwache Ordertätigkeit im Wohnungsbau und im Öffentlichen Bau zurückzuführen war, war im September überwiegend der Wirtschaftsbau betroffen. Die abwartende Haltung vieler Investoren aufgrund der zunehmenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit schlägt sich langsam in den Büchern der Bauunternehmen nieder: Für September wurde ein Auftragsminus von 3,1 Prozent gemeldet. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis September liegt der Auftragseingang aber noch im Plus (+ 2,1 Prozent). Entsprechend fielen die Umsätze im September auch noch positiv aus (+ 2,1 Prozent, Jan.-Sept.: + 6,0 Prozent). Einen leichten Dämpfer erhielt allerdings der Wirtschaftshochbau, dessen Neubaugenehmigungen (veranschlagte Baukosten) den vierten Monat in Folge rückläufig waren (Sep.: - 16,1 Prozent). Für Januar bis September wurde auch nur noch ein leichtes Plus von 1,2 Prozent ausgewiesen. Lediglich die Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden ist weiter ungebrochen (+ 18,7 Prozent).

Widersprüchliche Signale kamen im September vom Wohnungsbau: Während der Umsatz mit plus 4,8 Prozent noch über dem Vorjahreswert lag (Jan.-Sep.: + 9,9 Prozent), gab der Auftragseingang weiter nach (Sep.: - 0,9 Prozent, Jan.-Sep.: + 2,7 Prozent). Auch die Baugenehmigungen waren rückläufig: Die Zahl der genehmigten Wohnungen sank um 3,2 Prozent. Aufgrund der guten Entwicklung in den Vormonaten sind die Genehmigungen über den gesamten Zeitraum aber immer noch deutlich im Plus (+ 5,2 Prozent). Gestützt wird diese Entwicklung weiterhin ausschließlich vom Mehrfamilienhausbau, wo die Neubaugenehmigungen um 9,8 Prozent gestiegen sind.

Nachdem sich Bund, Länder und Gemeinden den gesamten Sommer mit Aufträgen zurückgehalten hatten, konnten die Bauunternehmen im September - erstmalig seit Mai - wieder eine steigende Ordertätigkeit melden: Der Auftragseingang legte im Öffentlichen Bau um 1,0 Prozent zu. Aufgrund der Investitionszurückhaltung der Gebietskörperschaften in den vergangenen Monate liegen die kumulierten Aufträge allerdings unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes (- 1,7 Prozent). Aufgrund der rückläufigen Ordertätigkeit in den Vormonaten wurde im September ein Umsatzrückgang von 1,4 Prozent ausgewiesen (Jan.-Sept: + 5,7 Prozent).

Nachträglicher Hinweis zur Umsatzstatistik: Das Statistische Bundesamt hat die Werte auf den Berichtskreis der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten umgestellt. Bis dahin wurden die hoch geschätzten Angaben für alle Betriebe (einschließlich Kleinbetriebe) in der Pressemitteilung veröffentlicht. Der Hauptverband hat diese Praxis übernommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Pressestelle Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Fax: (030) 21286240

(sy)

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