Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauindustrie mahnt: Deutschland muss Investitionsverweigerung überwinden / Lücken im Hochwasserschutz als warnendes Signal ernst nehmen

(Berlin) - Deutschland muss so schnell wie möglich seine Blockadementalität überwinden. "Vor allem muss in unserer Bevölkerung wieder das Bewusstsein wachsen, welche Bedeutung einer leistungsfähigen Infrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit des Investitionsstandortes Deutschland, die Wachstumschancen unserer Volkswirtschaft und den Wohlstand in unserem Lande zukommt", appellierte heute in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie. Die Lücken im Hochwasserschutz, wie sie sich in Grimma gezeigt hätten, seien warnende Beispiele dafür, welche schlimmen Folgen eine Investitionsverweigerung einzelner Interessengruppen nach sich ziehen könnten.

Allerdings sei es falsch, dem vermeintlich unvernünftigen Bürger die Schuld "in die Schuhe zu schieben", warnte Bauer. In den vergangenen Jahren sei auch viel Vertrauen durch zu lange Planungsverfahren, zu späte Bürgerbeteiligung und unprofessionelle Umsetzung von Infrastrukturprojekten verspielt worden. Mit dem Handbuch "Bürgerbeteiligung" habe Bundesminister Dr. Peter Ramsauer erste Korrekturen eingeleitet; mit der "Reformkommission Bau von Großprojekten" sollen nun auch die Probleme bei der Umsetzung von Großprojekten in Angriff genommen werden. Bauer: "Bundesminister Dr. Ramsauer kann dabei auf die volle Unterstützung der Bauindustrie setzen."

Für einen Bewusstseinswandel sieht Bauer gute Chancen. Inzwischen seien 56 Prozent der Bevölkerung nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach davon überzeugt, dass zu wenig in die Infrastruktur investiert werde (ausreichend: 26 Prozent). Das wachsende Bewusstsein für Infrastrukturinvestitionen zeige sich auch daran, dass heute mehr Bürger (45%) die Verbesserung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für wichtig halten als noch 2011 (34%).

Zum Tag der Deutschen Bauindustrie hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ein Gutachten zur Blockade von großen Investitionsvorhaben in Deutschland vorgestellt. Danach sind derzeit 82 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 51 Mrd. Euro aufgrund fehlender Finanzierung, Bürgereinsprüchen oder politischen Blockaden "auf Eis" gelegt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, stellv. Hauptgeschäftsführer, Kommunikation Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Telefax: (030) 21286240

(tr)

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