Pressemitteilung | Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e.V. - Geschäftsstelle Bremen

Baukonjunktur: Unauskömmliches Preisniveau belastet die Bauindustrie

(Hannover) - Die im Verband der Bauindustrie für Niedersachsen zusammengeschlossenen Bauunternehmen haben in der traditionellen Frühjahrsumfrage mit Stichtag 1. Mai 2002 erneut eine skeptische Lagebeurteilung zum Ausdruck gebracht. Im Ergebnis zeichnet sich ab, dass Stimmung und Lage in den Firmen sich noch weiter verschlechtert haben. Der wertmäßige Bestand der vorliegenden Bauaufträge ist nach Angaben der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr überwiegend kleiner. Betroffen sind dabei vor allem der Wohnungsbau und der öffentliche Hochbau. Lediglich im gewerblichen Bau stellt sich die Situation etwas günstiger dar.

Die vorliegenden Auftragsbestände bieten im Wohnungsbau für 2,1 Monate, im gewerblichen Bau für 3,6 Monate, im öffentlichen Hochbau für 2,6 Monate, im Straßenbau für 2,2 Monate und im sonstigen Tiefbau für 2,7 Monate Weiterbeschäftigung. Die bei der Beurteilung der Auftragssituation beschriebene Tendenz zeigt sich auch in der Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage. Ca. 53 Prozent der Unternehmen bewerten die Lage im gewerblichen Bau mit befriedigend. Gegenläufig fällt hingegen die Beurteilung in den übrigen Sparten der Bauindustrie aus. So erwarten 80 Prozent im öffentlichen Hochbau, 84 Prozent im Straßenbau und 91,7 Prozent im Wohnungsbau eine Verschlechterung der Geschäftslage.

Als das größte aktuelle Problem stellt sich wie auch schon im Vorjahr für nunmehr nahezu 90 Prozent der Unternehmen mit großem Abstand das unauskömmliche Preisniveau am Baumarkt dar, gefolgt von dem Rückgang der Baunachfrage (75,0 Prozent). Dies betrifft an erster Stelle den Straßenbau, bei dem nahezu 85 Prozent der niedersächsischen Unternehmen angeben, dass die am Markt erzielbaren Preise ganz überwiegend unter den Selbstkosten liegen. Schwerpunktmäßig sind aber auch der öffentliche Hochbau und der Wohnungsbau von dieser Entwicklung betroffen. 40,6 Prozent, und damit fast doppelt so viele Unternehmen wie in der Herbstumfrage des Verbandes, empfinden nach jetzigen Angaben die Kostenbelastung durch die Sozialgesetzgebung als schwerwiegendes Problem.

Angespannt ist noch immer die Beschäftigungssituation. Im Bereich der gewerblichen Arbeitnehmer sehen 37,5 Prozent der Unternehmen einen Abbau personeller Kapazitäten vor, im Bereich der Angestellten sind dies 21,9 Prozent. Erfreulicherweise ist trotz der bestehenden Konjunkturprobleme weiterhin die Ausbildungsbereitschaft in den niedersächsischen Bauunternehmen. 60 Prozent der Unternehmen beschäftigen Auszubildende. Nahezu 28 Prozent berichten sogar über nicht besetzte gewerbliche Ausbildungsplätze.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie für Niedersachsen e.V. Eichstr. 19 30161 Hannover Telefon: 0511/348340 Telefax: 0511/3480711

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