Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Baukonjunktur weiter unter Druck: Starkes Auftrags- und Umsatzminus im November 2002

(Berlin) - Die Bauwirtschaft leidet weiter unter der gesamtwirtschaftlichen Flaute. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in seiner neuesten Ausgabe des „Aktuellen Zahlenbildes“ berichtet, ist der Auftragseingang im November 2002 um nominal 9,7 Prozent zurückgegangen (Jan. - Nov.: - 6,7 Prozent). Damit wurden die Befürchtungen des Hauptverbandes, dass sich die konjunkturelle Talfahrt im Bauhauptgewerbe auch in diesem Jahr fortsetzen wird, bestätigt.

Unverändert schlecht entwickelt sich die Bauleistung: Der baugewerbliche Umsatz lag um 8,0 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für die Monate Januar bis November 2002 errechnet sich damit einen Auftragsminus von 5,5 Prozent. Die Auswirkungen auf den Bauarbeitsmarkt sind gravierend: Im November 2002 sank die Zahl der Beschäftigten auf 873.000; das waren 75.000 weniger als noch im Jahr zuvor.

Weiterhin stellt sich die Lage in den alten Bundesländern schlechter dar als in den neuen: Die Nachfrage nach Bauleistungen ist das vierte Mal in Folge in Westdeutschland mit - 11,5 Prozent (Jan.-Nov.: -7,1 Prozent) stärker zurückgegangen als in Ostdeutschland mit - 3,8 Prozent (Jan.-Nov.: 5,1 Prozent).

Lediglich der westdeutsche Wohnungsbau weist ein Auftragsplus in Höhe von 15,5 Prozent auf. Ein Grund zur Freude besteht allerdings nicht. Es handelt sich hierbei lediglich um eine kurz-fristige Erholung aufgrund von Vorzieheffekten infolge der geplanten Kürzung der Eigenheimzulage. Dies bestätigen auch die Baugenehmigungszahlen: Die Baugenehmigungen von Einfamilienhäusern sind um 7,0 Prozent angestiegen.

Im Wirtschaftsbau lähmt weiterhin die anhaltende Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung die Investitionsneigung: Die Auftragseingänge sind im November um 20 Prozent eingebrochen (Jan.-Nov.: - 6,4 Prozent). Insbesondere der westdeutsche Wirtschaftsbau erreicht mit einem Minus von 23,8 Prozent ungeahnte Tiefen. Sinkende Umsätze und Mieten sowie steigende Leerstandsraten, vielerorts bedingt durch zahlreiche Flächen, die zur Untervermietung auf den Markt drängen, lassen auch in Zukunft keine Besserung auf dem gewerblichen Büroimmobilienmarkt erwarten.

Auch von der Öffentlichen Baunachfrage gehen keine positiven Impulse aus: Die Nachfrage ging im November um 6,0 Prozent zurück (Jan.-Nov.: - 3,1 Prozent). Auch das Plus beim Straßenbau von 11,3 Prozent konnte den Rückgang im Öffentlichen Hochbau von 6,0 Prozent und im Sonstigen Tiefbau um 18,1 Prozent nicht ausgleichen. Fluthilfeeffekte waren nur in Sachsen-Anhalt zu beobachten: Der Auftragseingang ist um 16,2 Prozent gestiegen. Somit summiert sich der Orderanstieg von Septem-ber bis November auf 17,5 Prozent. Demgegenüber musste Sachsen im November ein Minus von 9,6 Prozent hinnehmen (Sept.-Nov.: 4,5 Prozent).

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Kurfürstenstr. 129 10785 Berlin Telefon: 030/212860 Telefax: 030/21286240

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