Pressemitteilung | MEDI Baden-Württemberg e.V.

Baumgärtner: Hausärzteverband macht sich zum Spielball der rot-grünen Politik / VVNW mit 1500 Hausärzten lehnt diese Politik ab

(Stuttgart) - Der Vorstandsvorsitzende der Vertragsärztlichen Vereinigung Nordwürttemberg (VVNW), Dr. med. Werner Baumgärtner, wirft dem Hausärzteverband vor, er mache seine Mitglieder abhängig von den politischen Gegebenheiten. „Der Hausärzteverband glaubt, wenn er nach Schmidts Pfeife tanzt, hätten die Hausärzte einen Vorteil gegenüber den Fachärzten. Das ist aber ein großer Trugschluss", so Baumgärtner. Mit seiner Kritik reagiert der Chef der VVNW auf die aktuellen Strategien des Hausärzteverbands. Demnach verspricht sich der Verband eine Stärkung seiner Mitglieder, wenn er sich nicht an den Protestaktionen gegen die Bundesregierung beteiligt, die in einigen Regionen geplant sind.

Werner Baumgärtner betont; „In Wirklichkeit haben die 30 Prozent Hausärzte, die im Hausärzteverband organisiert sind, keinerlei Vorteile." Sie seien, genauso wie die Fachärzte, bei ihren Ausgaben für die Arznei- und Heilmittel und bei ihren Honoraren budgetiert und hätten künftig ebenfalls mit den verschärften Richtgrößen zu kämpfen. Außerdem bekämen, sie wie auch die übrigen Fachgruppen, bis zu 15 Prozent ihrer ärztlichen Leistungen nicht vergütet.. Weiter seien die Hausärzte ebenfalls von einem neuen EBM betroffen, in dessen Rahmen die Krankenkassen eine ambulant erbrachte Arztminute mit nur 66 Cent vergüten wollen. Baumgärtners Fazit: „Die Hausärzte sind genauso von dem Ziel der Krankenkassen, die Ärzte einzukaufen, betroffen wie die übrigen Arztgruppen. Davor kann der Hausärzteverband seine Mitglieder auch dann nicht schützen, wenn er mit Ulla Schmidt auf Schmusekurs geht."

Indem die Bundesgesundheitsministerin dem Hausärzteverband eine Stärkung der Hausärzte verspreche, meine sie in Wirklichkeit eine Stärkung der Funktionäre des Hausärzteverbandes in den Körperschaften. Dies müsste ein Hausarztverband innerhalb des KV-Systems aber auch ohne rot-grüne Hilfe schaffen, da sich das innerhalb der ärztlichen Selbstverwaltung demokratisch regeln lasse, so Baumgärtner.

Ulla Schmidt will den KVen scheibchenweise den Sicherstellungsauftrag und insbesondere die Interessenvertretung der Ärzte entziehen, um diese den Krankenkassen zu übertragen. Das bezeichnet Baumgärtner als „hausarztfeindlich". „Trotzdem bietet die Ministerin den Hausarztfunktionären nach dem Prinzip „herrsche und teile" mehr Macht in den Körperschaften an und verkauft das daran als Stärkung der Hausärzte", erklärt Baumgärtner. In Wirklichkeit laufen die Ziele der Politik und die der Hausärzte oft in eine entgegengesetzte Richtung. So wollen zum Beispiel die meisten Hausärzte kein Primärarztmodell und keine Teilung der KVen, wie es von der rot-grünen Bundesregierung angestrebt wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Vertragsärztliche Vereinigung Nordwürttemberg Engstlatter Weg 14 70567 Stuttgart Telefon: 0711/806079-73 Telefax: 0711/806079-79

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