Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Bauministerkonferenz: Wohnungswirtschaft fordert klare Signale für mehr bezahlbaren Wohnraum

(Berlin) - Heute und morgen findet in Dresden die Bauministerkonferenz statt. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW erwartet von den Bauministern klare Signale für mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland. "Die Fakten liegen auf dem Tisch. Wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen in den angespannten Märkten. Jetzt ist die Zeit des Redens vorbei, es muss gehandelt werden", fordert Axel Gedaschko, Präsident des GdW. Die Stimmung bei den Wohnungsunternehmen sei angespannt. "Die Zuwanderung und zunehmende Wohnungsknappheit in den Ballungsgebieten birgt für alle große Herausforderungen. Bisher wurden die Dinge aber nur besprochen. Aber jetzt muss die Politik klare Vorgaben umsetzen, damit wir auch handeln können", so der GdW-Chef.

Die Wohnungswirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht und umfangreiche Empfehlungen erarbeitet, wie für alle Menschen in Deutschland mehr bezahlbarer Wohnraum gesichert werden kann. "Die Bauleitplanungen müssen ebenso wie die Baugenehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden. Die Wohnungsversorgung sollte von den Bürgermeistern in den Städten und Gemeinden zur Chefsache erklärt werden. Die Kommunen in den starken Wachstumsregionen brauchen einen mit umfassenden Kompetenzen ausgestatteten Wohnungsbaukoordinator, den die Länder anteilig mitfinanzieren", so Gedaschko. "Ebenso wichtig ist es, die Baunutzungsverordnung zu überarbeiten, um Hemmnisse für die Nachverdichtung und Aufstockung von Wohngebäuden zu beseitigen", so Gedaschko. Der GdW-Chef forderte weiterhin, die kommunalen Bauämter personell deutlich besser auszugestalten, um die Genehmigungsverfahren drastisch zu beschleunigen. Als Hilfe können sogenannte "Typengenehmigungen" die Prozessdauer verkürzen. Auch die serielle Bauweise müsse neu eingeführt werden. Zusätzliche Landesregelungen, die den Wohnungsbau verteuern, müssen sofort gestoppt werden. Darüber hinaus fehle in den Kommunen an vielen Stellen Personal, um wirklich leer stehende Wohnungen überhaupt vermitteln zu können.

Die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung zum 1. Januar 2016 wird den Neubau von Wohnungen um ca. 7 Prozent verteuern. "Wir schlagen ein Moratorium für diese weitere Stufe Energieeinsparverordnung vor und fordern, die heute geltenden Neubaustandards mindestens für die kommenden Jahre beizubehalten und von einer weiteren Verschärfung abzusehen", erklärte Gedaschko. Dabei bekennt sich die Wohnungswirtschaft zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung. "Wir brauchen mehr Flexibilität bei den Maßnahmen, um mehr Klimaschutz in der Breite zu erreichen", so Gedaschko.

Die Integration der Menschen vor Ort kann außerdem nur gelingen, wenn die Kommunen ihrer Betreuungsaufgabe nachkommen. Intensive soziale Betreuungsangebote für die Hilfesuchenden müssen bereitgestellt werden. Wir brauchen frühzeitige Integrationshilfe - insbesondere durch Sprachkurse - und Flüchtlingslotsen in den Quartieren, damit die Wohnquartiere nicht überlastet werden, sondern zusammenwachsen können.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Katharina Burkardt, Pressesprecherin Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Fax: (030) 82403199

(dw)

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