Pressemitteilung | Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)

Bayern vermasselt sich die Energiewende / Geforderter Mindestabstand von Windrädern bedeutet Null-Wachstum / BWE-Präsidentin Pilarsky-Grosch: "Windenergie als Bauernopfer im Wahlkampf"

(Berlin) - Der Bundesverband WindEnergie (BWE) fordert die Bayerische und Sächsische Landesregierung auf von ihrer Bundesratsinitiative zur Änderung des Baugesetzbuchs vom 2. Juli (BR-Drucksache 569/13) Abstand zu nehmen. Bayern und Sachsen fordern darin einen pauschalen Abstand zwischen großen Windrädern und Wohnbebauung von 2.000 Metern. BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch: "Bayern und Sachsen würden damit die Energiewende ausbremsen. Windparks werden vor allem in den nach Baugesetzbuch §35 ausgewiesenen Vorrangflächen gebaut. Bei 2.000 Metern Mindestabstand zur Wohnbebauung wären viele dieser ausgewiesenen Flächen nicht mehr bebaubar."

In Nordrhein-Westfalen hatte in der Vergangenheit ein 1.500-Meter-Abstand den Ausbau der Windenergie über Jahre zum Erliegen gebracht. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurde ebenfalls über Jahre durch pauschale Mindestabstände und Höhenbegrenzungen das Repowering - also der Ersatz vieler kleiner Altanalagen durch moderne leistungsfähigere - verhindert. Pilarsky-Grosch: "Bayern und Sachsen sollten aus diesen Fehlern lernen und die Planungshoheit den Kommunen und Regionalplanern überlassen, die an der Basis die Energiewende umsetzen und in ihren Plänen den Kompromiss zwischen Natur-, Landschafts- und Klimaschutz herstellen. Sie haben auch ein gutes Gespür für die vorhandene Akzeptanz vor Ort. Schließlich profitieren die Gemeinden auch von der Wertschöpfung und den Gewerbesteuereinnahmen durch Windparks vor Ort."

Den Schutz der Anwohner vor Geräuschbelästigung regelt das Bundesimmissionsschutzgesetz und die TA Lärm, es gibt keine Sonderregelung für Windenergieanlagen. Je nach Größe des Windparks beträgt der tatsächlich erforderliche Abstand zur nächstliegenden Wohnbebauung in der Regel zwischen 500 und 1.000 Metern. Pilarsky-Grosch: "Da diese Initiative im Bundesrat im September hoffentlich scheitern wird, kann es sich bei dem Vorstoß von Ministerpräsident Seehofer nur um ein Wahlkampf-Manöver handeln. Die Windenergie, das Zugpferd der Energiewende, muss hier offensichtlich das Bauernopfer spielen. Die Energiewende in Deutschland und auch in Bayern ist ein Generationenprojekt. Jedes Hü und Hott schadet ihr massiv."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE), Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Neustädtische Kirchstr. 6, 10117 Berlin Telefon: (030) 212341210, Fax: (030) 212341410

(cl)

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